So, wie es sich gebührt: der Niersteiner Künstlerkreis in Öl, gemalt und fotografiert von Dirk Nowak.

NIERSTEIN – Seit 40 Jahren ist er aktiv und bereichert das kulturelle Leben der Stadt Nierstein und von Rheinhessen, der Künstlerkreis Nierstein (KKN). Journal LOKAL nahm das Geburtsjahr zum Anlass, mit dem Sprecher des KKN Dirk Nowak ein Interview zu führen.

Lokale Zeitung: Herr Nowak, der KKN feiert in diesem Jahr ein stolzes Jubiläum. Schildern Sie unseren LeserInnen bitte die Anfänge des Kreises.

Dirk Nowak: Der heutige Künstlerkreis Nierstein wurde 1983 auf Initiative von Else Schick und dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Engel ins Leben gerufen. Ziel war und ist es, gemeinsame Ausstellungen zu organisieren und den Austausch zwischen den Kunstschaffenden zu fördern. Er wurde sehr lange Zeit von Hannelore und Wolfgang Roth geleitet. Heute sind mit Susanne Lerg, Hannelore Roth und Eckhard Meier-Wölfle noch drei Gründungsmitglieder von damals aktiv dabei.

LZ: Und wie ist der KKN heute aufgestellt. Welches kreative Potenzial kommt dort zusammen? Profis, Laien?

DN: Das kreative Potential ist gewaltig. Wir haben professionelle Künstler/-innen, ausgebildete Mediengestalterinnen und talentierte Freizeitkünstler in der Gruppe. Altersmäßig decken wir eine Bandbreite von unter 30 bis über 80 Jahren ab. Entsprechend den unterschiedlichen Erfahrungsschätzen und Charakteren im Künstlerkreis wird die individuelle Kreativität sehr unterschiedlich ausgelebt.

LZ: Bildende Kunst, da denkt der Laie spontan an Ölgemälde. Welche künstlerischen Ausdrucksformen sind im KKN vertreten?

DN: Neben den zweifellos klassischen Ölfarben arbeiten einige von uns mit Acrylfarben. Darüber hinaus erstellen andere von uns Kollagen aus mixed media wie Holz, Steinen oder auch mal rostigem Metall. Auch Skulpturen werden gestaltet.

LZ: In den Anfängen hat der Verein im alten Rathaus und in der Niersteiner Volksbank ausgestellt. Und heute?

DN: Unsere Heimatbasis ist das Weingut Reichert in Nierstein, wo wir unsere Treffen abhalten und wo viele von uns einzeln und auch alle gemeinsam ausstellen. Lily Reichert ist selbst kreativ und seit vielen Jahre dabei. Ansonsten sind wir überwiegend in Rheinhessen aktiv. Es gab aber auch Ausstellungen im Dahner Land, in der Martinskirche zu Worms oder in Hessen. Momentan hängen Werke unserer Künstler/-innen in Eckelsheim, Nierstein, Nackenheim und Oppenheim.

LZ: Wie werden die Ausstellungen beim KKN organisiert?

DN: Wir tauschen während unserer Treffen Ideen zu Ausstellungen aus und gehen meistens arbeitsteilig vor. Das heißt, dass die einen Ausstellungen anfragen, andere deren Ablauf organisieren und wieder andere z. B. Plakate und Flyer entwerfen. Werkschauen kuratieren wir vor Ort. Ab und zu erstellen und zeigen wir Werke zu einem bestimmten Thema. So hat unser neuestes Projekt den Titel „Wunschwelt2“, wo jede(r) Kunstschaffende ein quadratisches Gemälde zum Thema malen wird.

LZ: Was ist für die Zukunft geplant?

DN: Derzeit kann eine Werkschau mit dem Titel „Zeitkreis“ im RONDO, Oppenheim, besucht werden. Im zweiten Halbjahr 2023 sind wir gemeinschaftlich in Undenheim zu sehen. 2024 steht die Schmiede Wettig in Nieder-Olm auf dem Programm. Wir versuchen jährlich mindestens zwei Gemeinschaftsausstellungen durchzuführen. Die Planung erfolgt rollierend, immer für die kommenden 12 – 18 Monate.

LZ: Auf welchem Weg können sich künstlerisch Interessierte an den KKN wenden und dort mitwirken? Was können sie erwarten?

DN: Wir freuen uns über neue Künstler/-innen, gerne jüngere Menschen, die Lust haben, ihre Werke öffentlich zu präsentieren. Interessierte können sich auf unserer Homepage www.kuenstlerkreis-nierstein.de unter dem Menüpunkt „Mitglied werden“ informieren. Wir sind übrigens kein Verein und erheben keine Regelbeiträge. Bei uns kostet eine Mitgliedschaft nur etwas Zeit und Enthusiasmus.

Herr Nowak, Journal LOKAL bedankt sich für das Interview und wünscht dem Künstlerkreis Nierstein eine bunte Zukunft.

 

Das Interview führte Ulrich Nilles

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