Hans Riffel. Foto: privat

LAUBENHEIM – Am 1. März ist das Laubenheimer Urgestein Hans Riffel kurz nach seinem 99. Geburtstag im Kreise seiner Familie verstorben. Er hinterlässt fünf Kinder, neun Enkel und elf Urenkel. Mit seiner Ehefrau Margarete war er 73 Jahre lang verheiratet.

1924 in Laubenheim geboren, hat Hans Riffel dort mit Ausnahme seiner Militärzeit stets  gelebt und gewirkt. Seine große Leidenschaft für Pferde ließ ihn 1970 zum Gründungsmitglied des Reitervereins Mainz-Süd werden, dem er viele Jahre als Zweiter Vorsitzender angehörte. Bis Ende 2022 war dann die Bewirtschaftung des Gartens und das E-Bike-Fahren seine Passion, heißt es in einem Nachruf der Familie Riffel.

1958 begründete Hans Riffel unter schwierigsten Bedingungen den damals modernsten Bauernhof in Rheinhessen. Für seinen Berufsstand engagierte er sich seit 1959 als Vorsitzender des Bauern- und Winzervereins, war viele Jahre Vorsitzender der Jagdgenossenschaft und brachte sich bereits ab 1949 und bis zu seinem Tod in verschiedenen Gremien der Politik ein. Bereits mit 17 Jahren schloss er sich der Freiwilligen Feuerwehr an und blieb dort über 80 Jahre lang aktiv. Mit 28 Jahren wurde er stellvertretender Wehrführer und blieb dies 34 Jahre lang bis zum Erreichen der Altersgrenze. Er betätigte sich dann weiter als mitgestaltendes Vorstandsmitglied im Feuerwehr-Förderverein.

Alle seine ehrenamtlichen Engagements waren eng mit seinen politischen Aktivitäten verknüpft. Ja, sie konnten sich in vielen Fällen sogar erst dadurch voll entfalten. Im Jahr 1964 wurde er in den Gemeinderat (nach der Eingemeindung Ortsbeirat genannt) gewählt, 1965 erfolgte der Eintritt in die CDU. Erst mit seinem 90. Geburtstag schied er endgültig aus dem Ortsbeirat aus, wo er zwischenzeitlich 15 Jahre lang als stellvertretender Ortsvorsteher gewirkt hatte.

Auch sein vielfältiges Engagement für seine Heimatgemeinde beziehungsweise seinen Stadtteil hat ihn große persönliche Wertschätzung erfahren lassen. Dies drückte sich unter anderem in zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen aus. Dazu gehören die Verleihung der Ratsmedaille (1979), des Mainzer Pfennig (1999), die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz (1999), zu seinem 80. Geburtstag die Gutenberg-Statuette (2004), der Bürgerpreis Mainz-Laubenheim (2021) sowie der neu ins Leben gerufene Hans-Riffel-Ehrenpreis der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Laubenheim (2022).

Menschen, die seinen Lebensweg begleiteten, schätzten insbesondere sein ausgeprägtes Fachwissen, seine Uneigennützigkeit, seine Hilfsbereitschaft und Fairness, seine Geradlinigkeit und seine Überzeugungskraft und nicht zu vergessen seinen besonderen Humor und sein phänomenales Gedächtnis, das ihm bis zum Schluss erhalten blieb.

Hans Riffel hat mit seinem Lebenswerk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Mainz-Laubenheim geleistet, was noch Jahre positiv nachwirken wird. Weder das neue Feuerwehrgerätehaus noch die Pumpstationen am Polderbauwerk, die dem Hochwasserschutz der Wohnbebauung dienen, gäbe es, wenn er sich nicht beharrlich dafür eingesetzt hätte.

 

Autor: red

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