Die Vorsitzende der Freunde der Alten Patrone Lara Glück vor Objekten des StreetArt-Künstlers Räuberleiter. Foto: Ulrich Nilles

HARTENBERG – Etwas versteckt zwischen begrünten Wohnanlagen befindet sich das Gelände der „Alten Patrone“.  Wie der Straßenname „Am Judensand“ vermuten lässt, befand sich dort der alte Friedhof der jüdischen Gemeinde vom Mittelalter bis 1880. Im 19. Jahrhundert war die Alte Patrone wohl Bestandteil der Befestigungsanlagen von Mainz, wahrscheinlich als Friedenspulvermagazin. In den 1990-er-Jahren wurde das Gelände generalsaniert und 1999 Eröffnung gefeiert. Lokale Zeitung sprach mit der Vorsitzenden der „Freunde der Alten Patrone e. V.“ Lara Glück.

Lokale Zeitung: Frau Glück, der Name der „Alten Patrone“ ist weit über die Stadtgrenze ein Begriff. Erläutern Sie unseren LeserInnen bitte, was sich dahinter verbirgt.

Lara Glück: Die Alte Patrone ist nicht nur ein Kulturdenkmal mit einem historischen Gebäudeensemble aus der Jahrhundertwende, sondern auch ein Kulturquartier, dessen Grundstein Mitte der 1990-er Jahre gesetzt wurde. Heute leben und arbeiten hier Künstler, Designer, Fotografen und Filmschaffende. Darüber hinaus haben die ansässigen Mieter und Menschen aus der Nachbarschaft 2017 den Verein „Freunde der Alten Patrone e. V.“ gegründet, um Kunst und Kultur auf dem Gelände zu fördern.

LZ: Geben Sie uns einen kurzen Einblick über das Leben in der ‚Patrone‘.

LG: Die Alte Patrone ist ein Kleinod für Menschen, die eine Kombination aus Kultur, Natur, Stille, und besonderem Licht schätzen. Unsere Gemeinschaft findet sich auf den selbstgebauten Möbeln des Innenhofs zusammen oder tauscht sich in unseren jeweiligen Studios regelmäßig aus.

LZ: Auf dem Areal leben und arbeiten nicht nur Künstlerinnen und Künstler. Welche weiteren Angebote gibt es?

LG: Es werden Yoga und Kunst-Workshops für Kinder und Erwachsene angeboten. Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) veranstaltet regelmäßig Ausstellungen. Außerdem gibt es zwei Kitas, eine Praxis für Craniosacral Therapie und eine Praxis für Atem- und Körpertherapie.

LZ: Die Homepage der „Alten Patrone“ bezeichnet diese „das Herz vom Hartenberg“. Was ist gemeint?

LG: Der Hartenberg und das Münchfeld haben keinen zentralen Platz, wo sich die Bürger des Stadtteils generationsübergreifend treffen können. Deshalb haben wir eine Rundbank um eine Linde im Innenhof der Alten Patrone gesetzt und diesen wunderschönen Ort zum Herz des Hartenbergs erklärt. Er ist ein Ort zur Entspannung, der Begegnung, des Austauschs und der aktiven Teilhabe an der Kultur des Stadtteils.

LZ: Welche Ideen konnte der „Verein der Freunde“ bisher umsetzen?

LG: Wir haben ein beliebtes und gut besuchtes jährliches Kulturfest etabliert, über mehrere Jahre einen Gemeinschaftsgarten errichtet und ein Nachbarschaftscafé gegründet, das „Café Patrönchen“.

LZ: Über das Jahr verteilt finden abwechslungsreiche Veranstaltungen statt. Um welche handelt es sich?

LG: Das Alte-Patrone-Fest bietet Musik von Musikern aus der Nachbarschaft und Region, ausgewählte kulinarische Leckerbissen und Workshops für Kinder an. Es ist das Highlight des Jahres und findet 2023 am 24. Juni statt. In den vergangenen Jahren haben wir uns am „Filmsommer Mainz“ beteiligt und wollen dies auch weiterhin tun. Weitere kulturelle Veranstaltungen sind Kunstausstellungen, ein Ruanda Abend, die Museumsnacht und die Offenen Ateliers. Im Rahmen des Café Patrönchens bieten wir immer wieder Aktionen an, z. B. Bike Repair, Büchertausch und andere Arten von Wissensaustausch.

LZ: Wie können sich Interessierte informieren?

LG: Über die Website altepatrone.net, über unseren Newsletter (Anmeldung: vorstand@altepatrone.net), über den Schaukasten am Eingang zum Innenhof oder einfach vorbeikommen, z. B. zur Einweihung des Café Patrönchens 2023 am 2. April, um 15.00 Uhr. Wir freuen uns immer über Menschen, die unser Café-Patrönchen-Team unterstützen!

 

Autor: Ulrich Nilles

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