Hubert Heimann, Anette Odenweller und Manuela Matz verteidigten die Ortsverwaltung gegen den ECV. Foto: Timo Schwarz

EBERSHEIM – Die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange und in den Mainzer Stadtteilen wird die Ordnung zunehmend von den Narren übernommen. Nun war die Ebersheimer Ortsverwaltung dran. Die Verteidigung von Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) und Manuela Matz, der CDU-OB-Kandidatin, dauerte nicht lange an und nun regieren im Stadtteil die Narren.

Schließlich wurden Anette Odenweller und Manuela Matz dann doch in Handschellen abgeführt. Foto: Timo Schwarz

Veranstaltet und durchgeführt wurde der Sturm vom Ebersheimer Fastnachtsverein (ECV) „Die Römer“. Langsam aber sicher versammelten sich die Narren um das Verwaltungsgebäude, um an dem Spektakel teilzunehmen. Vor der Stürmung gab es erst einmal Gelegenheit, gemeinsam bei Wein und Musik in Fastnachtsstimmung zu kommen. Dabei wurde sowohl die Musik als auch der Weinausschank vom ECV organisiert. Nach etwa einer halben Stunde war es dann so weit: Die Narren setzten zur Stürmung an, natürlich nicht ohne Widerstand der Ortsvorsteherin und ihrer Mitstreiter, die sich im Gebäude verschanzt hatten.  Wortführer von Seiten des ECV war Vereinspräsident Markus Weiß. Mit den Worten „Wir rufen euch von dieser Stell: Wir wollen rein, un zwar ganz schnell! Ihr müsst jetzt endgültig hier raus, mir Narren wolln regiern das Haus“, forderte er, die Ortsverwaltung freizugeben. Anette Odenweller wehrte sich: „Ihr Leit, jetzt losst uns doch endlich gehen, des is moi Haus, so wahr wir hier stehn“. Nach einem gereimten Wortgefecht rückten sie und ihre Mitstreiter mit den Worten „Jetzt isses wohl für mich aus, muss endgültig raus aus meinem Haus. Ihr Narren habt das Zepter jetzt in der Hand, in Ebersheim und im ganzen Meenzer Land“ schließlich doch das Feld. Mit dem abschließenden Schlachtruf „Die Macht hier im Haus hat jetzt der ECV, darauf ein dreifach donnerndes Helau!“ wurde das Gebäude in Besitz genommen.

Anschließend verlas Weiß die Paragrafen des närrischen Grundgesetzes, und Anette Odenweller wurde zusammen mit Manuela Matz in Handschellen von Josef Ritzinger, dem Zweiten Vereinsvorsitzenden, aus dem Gebäude geführt. Auch wenn die beiden während der gesamten Zeremonie tapferen Widerstand geleistet hatten, konnten sie ihre Freude an der Veranstaltung nicht verbergen und ließen sich gerne als Gefangene des ECV fotografieren. Auch den symbolische Rathausschlüssel übergab Odenweller wie vorgesehen. Abschließend wurde die erfolgreiche Stürmung mit Essen und Wein gefeiert. Die Ebersheimer hatten Glück mit dem Wetter, die Sonne schien und der Himmel war beinahe wolkenfrei. Entsprechend ausgelassen war die Atmosphäre und spätestens nach der erfolgreichen Übernahme der Verwaltung war die Fastnachtsstimmung merkbar bei den Ebersheimer Bürgern angekommen.

 

Autor: Johannes Preyss

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