Der Mischungschor kehrte bei der 11. Stehung der Dalles Ehrengarde Budenheim zu seinen Wurzeln. In Budenheim genoss er vor Jahren den ersten Auftritt. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

BUDENHEIM – Sie ist wieder da, die Fassenacht. Mit Schminke und – bei aller gebotenen Vorsicht – ohne Maske im Gesicht. Endlich ist sie da. Das Entzücken über den unbeschränkten Zugang zur fünften Jahreszeit dominierte die 11. Stehung der Dalles Ehrengarde von 2007 in Budenheim (DEG). Im Bürgerhaus der Gemeinde schmückten vierfarbbunte Schirme das Ambiente. An Stehtischen präsentierten sich Närrinnen und Narrhallesen in unentbehrlicher Tracht. Ach, wie war dess schee, sie anzusehen. Dank sei Gott Jocus für Weck, Worscht und Woi.

Alexander Lang führte durch das Programm der Jubiläumsstehung im Feldlager der Dalles Ehrengarde im Budenheimer Bürgerhaus.

Die elfte und somit närrische Jubiläumssitzung der selbsternannten Verteidigungsgarde der fünften Jahreszeit aus der Blütengemeinde eröffnete als eines der ersten Feste die aktuelle Kampagne. Endlich wurden wieder Orden für die Leistungen in der Bütt und auf der Bühne verteilt. Hoch lebe die Ehrengarde, die die eigene Winzigkeit – der Verein gehört zu den kleineren Bollwerken im Jocus-Imperium – in eine immense Stärke transformierte. Die Untaten alle Mucker und Philister, die durch Corona obsiegen wollten, wurden von der Ehrengarde vor Ort ausgemerzt. Entschlossen wie in den Anfängen ihrer 16-jährigen Geschichte schickte die Garde geprüfte und verlässlich kritische Inhalte in Vorträgen sowie herzerwärmenden Kokolores auf die Bühne. Durch das Programm mit „Budenum-Meenzer-Rheinhessischer Fastnacht“ führte der Vorzeigegardist, Alexander Lang, gemeinsam mit Petra Mertens. Häufiger kehrten in den Rede- oder bei Gesangsbeiträgen die Erinnerungen an die Anfänge der DEG-Stehung in der Budenheimer „Backstubb“ bei Wein-Klein. Seit 2011 findet sie regelmäßig statt und wird – weil so kurz nach dem alljährlichen Startschuss in die Kampagne – gerne von Rednern als Testlabor für ihre Beiträge genutzt. Das taten diesmal beispielsweise Adi Guckelsberger (Nachtwächter), Bernhard Knab (Deutsche Michel), Jochen Behrendt (Protokoll), Kerstin Bitz (Verzweifelte Mutter) und Rudi Hube (Musikprofessor aus Gunsenum). Hube brachte gemeinsam mit Peter Büttner das Lied: „Ja, wir Gunsenummer, sinn die scheenste Leit‘“ zu Gehör, der im Saal toll ankam. Auch beim Ukulele-Ohrwurm stimmte das Publikum mit Peter Beckhaus genüsslich in den Refrain mit ein: „Heut‘ spielt die Feuerwehr“. Zu einem weiteren Höhepunkt führte der Mischungschor das Publikum im Finale. „Die Vorgruppe der Mainzer Hofsänger“ (Lang) bot stimmgewaltig unter anderem: „Da wackelt der Dom“ dar. Die Stimmen der Truppe, die sich als „ein vierstimmiger Männer-Chor aus Gardisten und Aktiven unterschiedlicher Fastnachtsvereine“ versteht, erklangen nicht zum ersten Mal in Budenheim. Dem Vokalensemble hat die Dalles Ehrengarde ebenfalls einstmals in der erwähnten Backstubb den Zugang zur Fastnacht eröffnet.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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