Am Ende Turniersieger: die A-Jugend des FSV Nieder-Olm (schwarze Trikots). Im Bild im Spiel gegen die Nachwuchskicker aus Bischofsheim. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

NIEDER-OLM – Der Ausgang des Ludwig-Ott-Gedächtnisturniers für die U-21-Jugend hätte den Namensgeber gewiss erfreut. Aus dem Blitzturnier auf der Sportanlage am Engelborn in Nieder-Olm, das in Erinnerung an Ludwig Ott veranstaltet wurde, ging die gastgebende Mannschaft vom FSV Nieder-Olm als Gewinner hervor. „Just am Turniertag wäre Ludwig Ott 92 Jahre alt geworden“, erinnerte FSV-Vorsitzende Christoph Loré nach dem Startschuss für das Turnier, zu dem drei hessische Teams – aus Griesheim, Sonnenberg und Bischofsheim – sowie eine Mannschaft aus Essenheim anreisten.

„Unser Ehrenmitglied ist leider vor zwei Jahren verstorben. Es ist uns wichtig, seiner zu gedenken. Daher haben wir das Gedächtnisturnier ins Leben gerufen“, so Loré zur Lokalen. Die Umschreibung, der Vereinsfußball und speziell der FSV Nieder-Olm seien sein Leben gewesen, trifft den Wahrheitskern, beschrieb Loré Otts Haltung. Gerade die Strukturen der Jugendarbeit verdanken ihm ihre tragende und fruchtbare Form.

Mit 16 Jahren trat Ott dem Verein bei. In der Nachkriegszeit, als sich der FSV vom jetzigen TV Nieder-Olm trennte, bestimmte der am 26. August 1930 geborene Ott das Wachstum der kleineren Gruppierung mit. Keine leichte Aufgabe. Wie die Chroniken erzählen, existierten in jener Zeit, im Umland kaum konkurrierende Klubs. Mit wenigen Mitteln habe der FSV später das Vereinsheim gebaut und so weitere Grundsteine gelegt, so Loré. „Ohne Otts Zutun würde es den Verein in seiner heutigen Gestalt mit Sicherheit nicht geben. Er blieb sein ganzes Leben im Verein aktiv und war danach stets als Zuschauer im Stadion. Mich hat er persönlich beraten und Tipps gegeben.“ Fast bis zu seinem Tod sammelte das Ehrenmitglied Spielberichte und Zeitungsartikel über den FSV, so Loré weiter. Ott sei ein „interessanter Mensch gewesen, von dem man viel lernen konnte“.

Die spontanen Gespräche mit den Fans und Verantwortlichen des FSV während des Kurzwettbewerbs bestätigen den Anschein: Die Förderung der Jugend in der Form eines Turniers wäre mit Sicherheit im Sinne des Namensgebers. Zumal ja die erste Mannschaft, die aktuell in der Bezirksliga Rheinhessen im oberen Drittel der Tabelle verbleibt, auf leistungsstarken Nachwuchs wartet. Im FSV bleibt Otts Zukunftsvision lebendig.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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