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Schadstoffe im Leitungswasser – wie gesund ist es wirklich?

Leitungswasser gilt in Deutschland als Trinkwasser, aber ist es wirklich so gesund? Immer wieder gibt es Meldungen zu gefundenen Schadstoffen, häufig sind veraltete Rohrsysteme daran schuld. Welche Substanzen hierbei zu berücksichtigen und und wie es um die Gesundheit steht, verrät der nachfolgende Ratgeber.

 

Schadstoffe im Trinkwasser erkennen – lieber vorbeugen als behandeln

Die gute Nachricht lautet: Ernsthafte Wasservergiftungen sind in die Industrieländern nahezu ausgeschlossen. Leitungswasser wird permanent überwacht, stimmt die Qualität nicht, fließt es nicht aus der Leistung. Keine Kontrolle haben Prüfinstanzen über die Zuleitungen und Rohre, die das Wasser zum Hahn transportieren. Um die Qualität am Ende der Leitung zu checken, bietet sich ein Wassertest durch den Verbraucher an.

Werden Schadstoffe gefunden, ist das kein Grund zur Panik. Die meisten gefundenen Substanzen werden erst dann zur Gefahr, wenn ein bestimmter Grenzwert überschritten ist. Einmaliger Wasserverzehr schadet nicht, dauerhaftes Trinken kann aber Einflüsse auf die Gesundheit haben. Besonders Menschen, deren Immunsystem nicht optimal arbeitet, profitieren von einem Wassertest.

 

Woher stammen die Schadstoffe? Ist das Grundwasser wirklich rein?

Das Grundwasser in Deutschland ist zu ca. 70 % an der Bereitstellung von Leitungswasser beteiligt. Weitere 30 % Wasser stammen aus Bachläufen, Seen und Flüssen. Bevor es als Kraneheimer durch die Leitung fließt, wird es in einer Kläranlage aufbereitet.

Verschmutzungen des Grundwassers sind selten, aber denkbar. Ganz besonderes Faktoren wie Glyphosat, Nitrat und Düngemittel stammen direkt aus der Natur und werden so ins Wasser gespült. Werfen Menschen Medikamente ins Klo, landet auch hier ein Anteil im Grundwasser und so später im Leitungswasser.

Die häufigeren Gründe sind direkt vor Ort zu finden! Betroffen sind vor allem Altbauten. Bis zu Beginn der 1970er Jahre wurden Rohrleitungen aus Blei gefertigt. Beim Durchfluss des Wassers gelangen Partikel davon, aber auch Substanzen wie Zink, Kupfer und Eisen hinein und finden sich dann im Trinkwasser. Dauerhaft kann der ungefilterte Konsum zu gesundheitlichen Schäden führen.

 

Achtung vor der Armatur – auch hier lauern Schadstoffe

Zum direkten Trinkwassergenuss sind Wasserspender und Wasserhähne äußerst praktisch. Selbst ein modernes Rohrsystem verhindert aber nicht immer, dass Schadstoffe ins Wasser gelangen. Wird eine Armatur beispielsweise über viele Wochen nicht genutzt, können sich Schwermetalle aus dem Material lösen. Stehendes Wasser im Zufluss ins Haus kann außerdem bei großer Hitze von Legionellen besiedelt werden.

Nach dem Sommerurlaub empfiehlt es sich, das Wasser zunächst einige Zeit laufen zu lassen, bevor es ungekocht und ungefiltert getrunken wird. So spülen sich die angesiedelten Bakterien aus der Leitung.

 

Grenzwerte für Schadstoffe – frei davon ist kein Leitungswasser

Trinkwasserqualität bedeutet nicht, dass das Wasser keinerlei Schadstoffe mehr enthält. Die Trinkwasserverordnung hat Richtwerte geschaffen, die nicht überstiegen werden dürfen. Blei ist beispielsweise in einer Menge von maximal 0,1 mg pro Liter zulässig. Nitrate dürfen in einem Anteil von 50 mg pro Liter enthalten sein und gelten bis zu dieser Grenze als ungefährlich. Babys und Kleinkinder, aber auch Senioren, können selbst unter diesen geringen Mengen leiden. Um sicherzugehen, wie die Qualität des Wassers im eigenen Haus ausfällt, bringt ein Wassertest Sinn.

 

red

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