LERCHENBERG – Für die Lerchenberger ist die Gastronomie ein wichtiger Punkt. Wenn das neue Bürgerhaus fertig ist, will man sich wieder dort treffen und beisammen sitzen, wie man es vor dem Teilabriss des alten Bürgerhauses auch getan hat. Das erklärten die Mitglieder des Ortsbeirats ihren Gästen Sascha Veit und Andreas Drubba von der Mainzer Bürgerhäuser GmbH. Der Projektmanager und der technische Geschäftsführer waren gekommen, um über den aktuellen Baustand und die weiteren Schritte bei der Fertigstellung des Bürgerhauses in der Hebbelstraße zu berichten. Dass sie über die Gastronomie stolpern würden, hatten sie wohl nicht erwartet. Denn anders als den Lerchenbergern schwebt den Betreibern der Bürgerhäuser die Ausschreibung für Caterer vor, die künftig eine Küche im Bürgerhaus benutzen und bei Veranstaltungen die Gäste mit Getränken und Speisen bedienen können. „Die Gastronomie ist nicht förderfähig“, erklärte Drubba das Problem. Der Pächter von damals werde nicht mehr als Vollgastronomie in das Bürgerhaus einziehen. Und es werde schwer werden, jemanden zu finden, der mit Gewinn den Betrieb so am Laufen halten könne, dass sich die Wirtschaft rechne. Er müsste eventuell auch für die Bewirtung bei Veranstaltungen zuständig sein.
Den Einwand der Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD), man habe ein Restaurant versprochen, winkte Drubba ab. Das habe man nicht getan. Eine Küche mit allem, was darin nötig sei, werde zwar eingerichtet, und auch einen Gastraum werde es geben. Dass jedoch eine Vollgastronomie dort ihren Platz finde, schien für die Gäste von der Bürgerhaus GmbH nicht vorstellbar.
Von der CDU meldete sich Andreas Michalewicz zu Wort, ebenso Dr. Dirk-Michael Rexrodt von der FDP. Der Lerchenberg habe ohnehin kaum Gastronomie zu bieten. Da sei das Restaurant am Bürgerhaus stets eine willkommene Abwechslung gewesen. Und so solle es nach dem Wunsch des Gremiums auch wieder werden. „Wir warten darauf“, so die klare Ansage. Drubba erklärte, man werde sehen, was geht,. Dann fügte er abschließend hinzu: „Wir haben die Priorität Caterer, Sie haben die Priorität Gastronomie, so ist es eben.“
Im Anschluss berichteten Drubba und Veit davon, dass derzeit die Fassaden gemacht würden, es gebe noch Fenster und Türen einzubauen, im Foyer werde eine archäologische Dauerausstellung installiert. Drubba wagte eine Prognose. „Wir peilen Ende des Jahres an.“ Verzögerungen habe es zuletzt gegeben, weil die Haustechnik neu ausgeschrieben werden musste, nachdem eine Firma die Termine nicht eingehalten habe und den Auftrag entzogen bekam. Jetzt gehe es vorwärts. Spielgeräte stehen schon im Kitabereich, außerdem seien zwei E-Ladestationen geplant. Auf der Rückseite des Saals seien 20 Nistkästen für Fledermäuse angebracht worden. Als Drubba das Jahresende als Ziel erwähnte, empörte sich Rexrodt. „Und da gibt es noch keine Ausschreibung für die Gastronomie? Wann wollen Sie damit anfangen“, vermutete er, dass alles viel zu spät sei.
Drubba lud das Gremium ein, am 19. Juli um 16 Uhr zum Baustellencafé zu kommen. Dann könne man vor Ort alles im Detail erklären.
Autor: kga