Die Störche haben ihre Nester auf dem Strommast gebaut. Foto: Sophie Ober

LAUBENHEIM – Besonders an einem schönen Frühlingswochenende steht einem oft die Lust danach, sich zu bewegen und ein bisschen Energie zu tanken. Sehr praktisch ist es, wenn sich diese Möglichkeit direkt vor der Haustür bietet, was die Laubenheimer ohne jeden Zweifel genießen. Die Sonne scheint, die Blumen blühen und die Gesichter strahlen. So ist es am schönsten und genau so soll es sein.

Eine gemeinsame Verschnaufpause und Lehreinheit wurde bei der Obstplantage eingelegt. Foto: Sophie Ober

Dieser Meinung war auch das Wetter am Tag des geplanten Rundgangs durch das Ried unter Führung von Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter. Begleitet und unterstützt wurde dieser von Landschafts- und Gartenführerin Jutta Eppelmann sowie dem Biologen und grünem Ortsbeiratsmitglied Franz Horak.

Mit den circa 65 erschienen Naturliebhabern, darunter auch ein paar Kinder, machte sich die Gruppe gut gelaunt ab dem Kretzerweg, Ecke Riedweg, auf den Weg in Richtung Ried. Mit Hilfe eines kleinen Pflanzen- und Rundwegführers konnte man neben den detailreichen Infos durch die Experten auch selbst ein bisschen nachlesen und somit das komplette Erlebnis umfangreich auskosten. Alle hielten gespannt die Augen offen, um möglichst viele von den knapp 640 verschiedenen Pflanzen- und um die 3500 verschiedenen Tierarten, die in Laubenheim vertreten sind, zu entdecken.

Besonders erfreut waren viele über die Info, dass dieses Jahr außergewöhnlich viele Störche in Laubenheim zu Gast sind und insgesamt 27 Nester zu sehen sind, von denen 24 belegt sind. Tatsächlich waren viele der Störche gerade in ihren Nestern zu sehen oder im Landeanflug zu beobachten.

Franz Horak (Grüne) berichtete über die Störche. Foto: Sophie Ober

Außerdem hatten die Laubenheimer neben dem Fühlen und Riechen vieler Blätter und Blüten das Glück, dem Gesang der Nachtigall, dem lautem Quaken der Frösche, vielen meckernden Graugänsen und einem Kuckuck zuzuhören. Auch viele kleine Käfer, Schmetterlinge oder Spinnen durften auf dem Weg in die Tiefen des Rieds nicht fehlen. Die Mischung aus detailreichen Infos, der Möglichkeit, Fragen zu stellen und auch einfach mal dem gemeinsamen stillen Genießen machte den Spaziergang zu einer Erholung für Körper und Geist. Dieser Meinung war auch Jutta Eppelmann, die die interessierten Teilnehmer immer wieder darauf hinwies: „Oft sieht man gar nicht, wie schön man es hier eigentlich hat. Aber wenn man mal in Echt davorsteht und genau hinsieht, vergisst man Raum und Zeit!“

Der Rückweg erfolgte über den Sommerdamm. Foto: Sophie Ober

Ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht ging Ortsvorsteher Strotkötter voran und zog somit nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern auch mit seiner unterhaltsamen Art die Gruppe mit sich. Zuerst ging es über den Kretzerweg nach hinten an den Obstplantagen vorbei, weiter zum alten Kastanienbaum und den Strommästen mit den Störchen entlang über den Sommerdamm, dann ein Stück zurück und weiter zum Hinkelstein sowie dem ersten großen Teich bis hin zum Hundeplatz und den Anglerseen. Von dort aus kehrte dann wer wollte und noch nicht zu erschöpft war zu ein, zwei oder auch fünf Gläschen Wein oder Wasser und frischen Brezeln bei einer einladenden Sitzecke aus Bänken in einer Nische auf dem Grundstück von Jutta Eppelmann bei den Obstplantagen ein. Sehr gemütlich hergerichtet wurde diese zuvor durch Kathrin Schmitt, Paul Stenner und Weinfachmann Uwe Saulheimer. Besonders spannend zu probieren war für alle der Rosmarinwein, der eine beruhigende Wirkung haben soll. Somit fand der Tag nach einem schönen und ereignisreichen Nachmittag durch die Natur mit diesem Abend für alle einen schönen Ausklang.

 

Autorin: Sophie Ober

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Ich bin 20 Jahre alt und gebürtige Laubenheimerin. So kam bei mir auch irgendwann der Wunsch auf, für Journal LOKAL zu schreiben. Seit Anfang 2022 schreibe ich von Kulturthemen, über Rundgänge durch die Natur, bis hin zu gesellschaftlichen Events. Privat bin ich eine absolute Leseratte und fotografiere, zeichne und reise sehr gerne.