Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP, 3.v.l.).freute sich, am Dreck-weg-Tag mit anderen Freiwilligen den Container zu füllen, der im Hof der Ortsverwaltung steht. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Wie in vielen anderen Stadtteilen in der Landeshauptstadt Mainz fand der „Dreck-weg-Tag“ auch in Marienborn statt. Anmelden konnten sich die Bürger bei Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP). Pünktlich um 10 Uhr standen acht Freiwillige an der Ortsverwaltung, ein paar von der Ortsverwaltung und dann noch eine nicht angemeldete Familie.

Unter dem Motto „sauberes Mainz“ gibt es den Dreck-weg-Tag schon seit 20 Jahren. Erneut sammelten mehrere Tausend Mainzer circa 20 Tonnen Müll. Die Junior-Dreck-weg-Woche für Kita- und Schulkinder findet in der Woche vor dem eigentlichen Dreck-weg-Tag statt.

Die Ahmadiyya Gemeinde, vertreten mit 25 Leuten, kam dem Ortsvorsteher an einem Müllpunkt zuvor. Foto: Claudia Röhrich

Es war ein bedeckter Himmel, ergiebige Schauer prasselten auf die mit Greifzangen und orangefarbenen Mülltüten bewaffneten Sammler hinab. Schlechter konnten die Voraussetzungen nicht sein. Auf dem Parkplatz der Ortsverwaltung stand ein Müllcontainer, den es mit den vollen Säcken zu befüllen galt. Am Ende der Aktion gegen 12 Uhr trafen sich alle Sammler zu Brezeln und Saft in der Verwaltung. Moseler sagte: „Wir sind froh, dass wir von der Stadt überhaupt noch einen Container gestellt bekommen haben. Am Parkplatz an der Altkönigstraße hatten wir mal Autoreifen und Fernseher gefunden.“ An zwei bis drei Tagen werden verteilt über das Jahr ähnliche Müllaktionen wie der Dreck-weg-Tag von der Stadt durchgeführt, da hätte man dann eher die Freiwilligen dafür. In einem Gebüsch sind sie mal fündig geworden, da lag eine komplette Möbeleinrichtung, am Tennisplatz wird öfter Bauschutt abgelegt.

Der Ortsvorsteher teilte die acht Helfer in drei Gruppen auf und verteilte sie in und um die Gemarkung von Marienborn auf dem Weg vom Chausseehaus aus längs der Autobahn rund um den Sonnigen Hang. Fast alle hatten Handschuhe dabei, da man doch mit den Greifern nicht alles fassen kann. Mit den Zangen in den Händen gab es viel aufzuspüren. An einem Müllpunkt, den der Ortsvorsteher säubern wollte, traf er die Ahmadiyya-Muslim Jamaat Gemeinde an, die mit circa 25 Leuten die Böschung fleißig säuberte. Diese Gemeinde säuberte schon zum wiederholten Mal beim Dreck-weg-Tag den Landstrich, den sie von der Stadt Mainz zugewiesen bekam. Die Ahmadiyya ist eine islamische Gemeinschaft, die von Mirza Ghulam Ahmad in den 1880er-Jahren in Britisch-Indien gegründet wurde.

Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) füllte seinen Müllsack mit seinem Greifer in der Nähe der Autobahn. Foto: Claudia Röhrich

Mit der Zeit bekamen die Gruppenmitglieder den richtigen Müllblick. So waren sie sehr überrascht, wie viel Unrat herumlag: von Zigarettenstummeln über Verpackungsmüll, Glasflaschen und Dosen, Trinkgläser, Plastikflaschen, Kacheln und Holz fanden sie allerhand und stopften auf dem zweistündigen Ausflug zwölf Säcke voller Müll. Das hat das Team verblüfft, denn mit annähernd soviel Müll hat es  nicht gerechnet. Auch wenn es manchmal ekelig wurde, hatten fast alle ein gutes Gefühl und reichlich Spaß bei dieser Aktion. Am Nachmittag hat der Bauernverein mit Traktor und Anhänger den Müll rund um Marienborn eingesammelt, der insgesamt einen kompletten Container füllte.

 

Autor: Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.