Die Situation auf dem Layenhof beschäftigte den Finther Ortsbeirat. Archivfoto: Oliver Gehrig   

FINTHEN – Im vorigen Jahr gab es sieben Flüchtlingsunterkünfte in Mainz, jetzt sind es angesichts der angespannten Situation bereits 22. Hinzu kommt die Notunterkunft Laubenheimer Riedhalle. Über die Situation auf dem Layenhof, wo eine weitere Unterkunft geplant ist, informierte der städtische Flüchtlingskoordinator Stefan Schenkelberg vom Sozialdezernat jetzt den Finther Ortsbeirat. Die Auslastung der Mainzer Unterkünfte betrage derzeit 83 Prozent. Von 2839 untergebrachten Menschen seien 951 ukrainischer Nationalität.

In Finthen gebe es nur eine kleine Unterkunft im ehemaligen Hotel „Alt Finthen“ mit 35 Plätzen. „Wir erwarten aber weiterer geflüchtete Menschen, die zu uns kommen“, sagte Schenkelberg. „Weitere Unterkunftsmöglichkeiten werden dringend benötigt.“ Die beiden größten Mainzer Unterkünfte seien in der Gonsenheimer Housing Area mit 420 Plätzen sowie an der Zwerchallee. Es gebe eine psychosoziale Betreuung für die Geflüchteten, Ukrainer könnten sich nach ihrer Ankunft direkt eine Arbeit suchen.

Zur Situation auf dem Layenhof sagte der Flüchtlingskoordinator, dass das Sozialdezernat vom ursprünglichen Bauabschnitt 1 mit seinen 100 Plätzen Abstand genommen habe. „Diese Plätze fehlen uns jetzt.“ Realisierbar sei aber im Jahr 2024 Bauabschnitt 2 in Holzelementbauweise. Eine Zwischenlösung durch Container sei eventuell möglich. Änderungen im ÖPNV mit einer weiteren Bushaltestelle ergäben sich im weiteren Planungsverfahren. „Warum wurden keine Container genutzt, die dort waren?“, fragte Markus Sieben (CDU) nach. „Diese Container waren vom Land“, antwortete Schenkelberg. „Wir konnten darauf nicht zugreifen.“

Auch ein SPD-Antrag beschäftigte sich mit dem Layenhof. Darin fordern die Sozialdemokraten die Verwaltung auf, ein Konzept zur Schaffung von Wohnraum auf dem Layenhof auszuarbeiten. „Die Voraussetzungen und die Bedarfe haben sich geändert“, erläuterte Alexander Chatzigeorgiou (SPD) den Antrag. „Wir brauchen Wohnraum, insbesondere für junge Familien mit mittleren Einkommen.“  Die anderen Fraktionen signalisierten Zustimmung. Claus Berndroth (Freie Wähler) vermisste allerdings den Ausbau der Infrastruktur inklusive Einkaufsmöglichkeiten im Antrag. „Ich finde den Antrag vernünftig“, sagte Uwe Greiner (CDU). „Es muss dringend etwas getan werden.“ Der SPD-Antrag wurde einstimmig auf den Weg gebracht.

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.