Die Parkflächen in der Kapellenstraße sollen neu angeordnet werden. Je nachdem, ob die Autos weiterhin auf dem Gehweg stehen oder alternierend auf der Straße, gibt es künftig 55 oder 26 Parkplätze in der Straße. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM – Das Parken in der Kapellenstraße soll neu geordnet werden. Nun hat Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) ein Konzept vorgelegt, wie die Parkmöglichkeiten dort verändert werden sollen. Ziel des Projekts ist es, Fußgängern auf den Gehwegen mehr Platz zu lassen. Dies wünschen sich auch die Anwohner.

Als Lösung stellt Steinkrüger zwei Varianten vor. Die erste Variante sieht beidseitiges Gehwegparken vor, bei dem stets eine Gehwegbreite von 1,50 Meter verbleibt und bei der rund 55 Parkplätze möglich sind. Die zweite Möglichkeit, die Steinkrüger und ihr Dezernat bevorzugen, ist die Variante zwei, bei der die Fahrzeuge künftig alternierend auf der Fahrbahn parken und die Gehwege komplett frei bleiben. Diese Lösung erlaubt rund 26 Parkplätze in der Kapellenstraße. In beiden Varianten soll es an der Einmündung zur Händelstraße einen „ausgedehnten Begegnungsbereich für Busse und Lkw” geben.

Der Vorteil der zweiten Variante ist laut Steinkrüger der verkehrsberuhigende Effekt: Durch die wechselseitig auf der Straße angeordneten Parkplätze kommen keine zwei Fahrzeuge mehr aneinander vorbei, sodass sie bei Gegenverkehr abbremsen und anhalten müssen. Nur in den jeweils zwölf Meter langen Bereichen dazwischen sei Begegnungsverkehr möglich. Bei dieser Variante, die die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Straße reduziert, sinke auch der Anreiz, Radfahrer zu überholen.

Bei der ersten Variante des beidseitigen Gehwegparkens bleibt zwischen gegenüberliegenden Parkflächen eine Fahrbahnbreite von rund fünf Metern. Autos kommen dabei ganz knapp aneinander vorbei, Autos und Busse nicht. Bei dieser Variante sieht die Verwaltung die Gefahr, dass Autofahrer wegen Gegenverkehrs Radfahrer nicht überholen können, längere Zeit dahinter bleiben und letztlich zu riskanten Überholmanövern verleitet werden.

Variante eins basiert auf dem Stadtratsbeschluss von September 2022, der eine Gehwegbreite von 1,50 Meter als Ziel vorgibt. Weil Anwohner eine bessere Einhaltung des Tempolimits in der Kapellenstraße angemahnt und bei den Planungen auch Radfahrer besser berücksichtigt wissen sollten, hat die Verwaltung Variante zwei mit einem stärker verkehrsberuhigenden Effekt entwickelt und möchte diese Variante realisieren.

Die Elterninitiative „Sichere Schulwege für Gonsenheim” begrüßt die Pläne. Judith Prochaska von der Initiative sprach sich in der Sitzung des Ortsbeirats für Variante zwei aus, um die Gehwege autofrei zu gestalten. Dies sei für Eltern mit Kinderwagen, Kinder auf Laufrädern und Fahrrädern, Schul- und Kindergartengruppen, aber auch ältere Menschen mit Gehhilfen wünschenswert.

Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) kündigte an, dass der Ortsbeirat in der Sitzung am 2. Mai über die Vorschläge diskutieren werde. „Wir haben die Vorlage erst heute erhalten”, sagte sie in der Sitzung. Das Projekt sei ohnehin erst für den Herbst geplant – bis dahin dient die Kapellenstraße als Umleitungsstrecke während der Gleiserneuerung in der Breiten Straße.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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