Auf dem Finther Jungenfeldplatz gibt es zwei Ladestationen für Elektroautos. Der Ortsbeirat Finthen fordert von der Stadt weitere Ladestationen im Stadtteil. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

FINTHEN – In Finthen gibt es nur eine öffentliche Ladestation für Elektroautos – am Jungenfeldplatz. Dies reicht nach Einschätzung des Ortsbeirats nicht aus. Die Verwaltung soll daher nach dem einstimmigen Willen des Ortsbeirats weitere Standorte errichten.  „Geeignet wären aus unserer Sicht der Parkplatz am Friedhof in der Huttenstraße, die Parkbuchten an der Endstation der Linie 50 an der Römerquelle sowie am Katzenberg im Bereich der Mehrfamilienhäuser“, heißt es in dem Antrag der Grünen. „Ich bin schon oft darauf angesprochen worden“, erläuterte Sonja Haug (Grüne) . Die Stationen am Jungenfeldplatz seien oft belegt und die meisten Menschen könnten an ihrem Haus oder ihrer Wohnung keine Ladestationen installieren.

Der Ortsbeirat Finthen hatte bereits 2021 weitere Ladestationen im Stadtteil gefordert (wir berichteten), doch weder die Stadtwerke noch andere Betreiber waren nach Angaben von Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) dazu bereit, da öffentliche Ladesäulen mit den Einnahmen aus dem Stromverkauf meist nicht kostendeckend betrieben werden könnten. „Wir sehen da nun die Stadt in der Pflicht“, betonte  Haug.

Nach den Erfahrungen des bundesweiten Warntags im Dezember fordert der Ortsbeirat weitere Sirenen im Stadtteil. Die Sirene am Sertoriusring habe fehlerfrei funktioniert, allerdings sei das Warnsignal in vielen Teilen Finthens wegen der Entfernung zum außerhalb gelegenen Sirenenstandort nicht zu hören gewesen, erläuterte Markus Sieben den Antrag der CDU-Fraktion, der einstimmig unterstützt wurde. „Eine Sirene ist für den Stadtteil nicht ausreichend“, sagte er. Früher habe es ebenfalls mehrere Sirenen in Finthen gegeben. Welche Standorte notwendig sind, um Finthen flächendeckend auszustatten, sollen nach dem Willen des Ortsbeirats Fachleute entscheiden.

Anwohner der Waldthausenstraße klagen über Raser und Lärmbelästigung, besonders in den Abendstunden und morgens im Berufsverkehr. Der Ortsbeirat wünscht sich deshalb regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen, auch der Aufbau einer temporären Geschwindigkeitsanzeige sei sinnvoll. Volker Wittmer (Grüne) forderte dort Tempo 30 und erinnerte daran, dass eine Geschwindigkeitsmessung vor Jahren gezeigt habe, dass sieben Prozent der Fahrer schneller als mit  Tempo 65 unterwegs waren.

Der Ortsbeirat wünscht sich, dass seine Anträge der Amtsperiode seit 2019, die  wegen fehlender finanzieller Mittel der Stadt abgelehnt wurden, nun angegangen werden. Insbesondere der Kreisel in der Kurmainzstraße am Abzweig nach Drais und die Sanierung von Kurmainzstraße und Flugplatzstraße, von Lambertstraße, Gonsenheimer Straße und Waldthausenstraße sollten nun realisiert werden.

„Für eine Aussage, ob ein Kreisverkehrsplatz sinnvoll und machbar ist, müssen in der Abteilung Verkehrswesen noch vertiefende planerische Vorarbeiten geleistet werden”, antwortete Verkehrsdezernentin Steinkrüger auf die SPD-Anfrage. Dies irritierte Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD), denn schon 2019 habe es die Information der Verwaltung gegeben, dass ein Kreisel möglich sei. Auch die  Hoffnung auf schnelle Straßensanierungen in Finthen bremste Steinkrüger. Denn es müsse die Dringlichkeit von Sanierungen im gesamten Stadtgebiet betrachtet werden, und zudem die Tatsache, dass bei Straßenarbeiten meist parallel das Leitungsnetz erneuert werde, und sich die finanzielle Lage der Versorgungsunternehmen nicht verbessert habe.

 

Autor: Silke Jungbluth-Sepp

Teilen
Vorheriger ArtikelLayenhöfer kämpfen um ihren Bolzplatz
Nächster Artikel„De Kram klappt“ im Bürgerhof
Diese Beiträge sind in unseren Redaktionen entstanden. Dazu sichten wir Pressemeldungen, eingesandtes Material und Beiträge von Vereinen, Organisationen und Verwaltung. Dies alles wird dann von unseren Redaktionsleitern verifiziert, bearbeitet und ansprechend aufbereitet. Oftmals ergeben sich daraus Themen, die wir dann später aufgreifen.