Ortsvorsteherin Sabine Flegel eröffnete die Gedenkveranstaltung. Foto: Elke Fauck

GONSENHEIM – Nachdem in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) und der damalige Vorsitzende des Vereinsrings, Joachim Mayer, stellvertretend für viele Lokalpolitiker und Bürger am Ehrenmal den Opfern der beiden Weltkriege gedacht hatten, fand die Veranstaltung in diesem Jahr wieder in gewohnter Art und Weise statt.

„Es ist in erster Linie ein Tag des Gedenkens, vor allem aber soll er auch die Sinnlosigkeit der Kriege vor Augen führen“, sagte Sabine Flegel in ihrer Begrüßungsrede. „Unsere Kinder kennen den Krieg nur aus Geschichtsbüchern“, hatte die Ortsvorsteherin noch vor drei Jahren an selber Stelle verkündet, doch diese Aussage  musste sie nun leider revidieren. Kindern und Jugendlichen will sie keine Angst machen, sondern Mut zur Demokratie.

„Volkstrauertag heißt: Heute trauert das Volk, doch trauert das Volk wirklich heute noch?“, begann der ehemalige Kultur- und Schuldezernent Peter Krawietz (CDU) seine Rede. Er wies darauf hin, dass der Volkstrauertag 1919 ins Leben gerufen und 1952, nach der Nazidiktatur, wieder eingeführt wurde. Doch die Zeit heile Wunden. Tut sie das wirklich? „Wer bisher keine Erfahrung mit dem Krieg hatte, dem führt aktuell die Ukraine vor Augen, wie präsent Geschichte sein kann. Machtwahn eines Einzelnen ging im letzten Jahrhundert von Deutschland aus“, erinnerte der Historiker.

Ortsvorsteherin Sabine Flegel und Dezernent Volker Hans gedachten der Opfer am Ehrenmal. Die beiden Kränze wurden vom VdK und der Stadt Mainz gestiftet. Foto: Elke Fauck

Chris Petry, Religionslehrerin an der Kanonikus-Kir-Realschule plus, hatte im evangelischen Religionsunterricht mit ihren Schülern der 7. und 8. Klasse das Thema ausgearbeitet. Vier Kinder  präsentierten gelungen die Ergebnisse über Kriegstreiberei, Gewalt, Rassismus und Großmacht-Allüren. Auch die Bedrohung von weiteren Eskalationen, bis hin zum Atomkrieg, wurde thematisiert.

Den christlichen Beistand leisteten der evangelische Pfarrer Andreas Nose und sein katholischer Kollege Thorsten Geiß in Form von Fürbitten und Gebet. Wie vor der Pandemie erschienen Vertreter zahlreicher Gonsenheimer Vereine und säumten das Podest mit ihren Standarten. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Gonsenheim. Sabine Flegel bedankte sich am Ende der Veranstaltung für die umfangreiche und exzellente Vorbereitung bei ihrer Mitarbeiterin Monika Beck.

 

Autor: Elke Fauck

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Seit November 2013 arbeite ich als freie Mitarbeiterin für Journal LOKAL - Die LOKALE Zeitung. Hauptsächlich schreibe ich für Gonsenheim, Mombach und Finthen – aber auch gelegentlich andere Vororte oder die Innenstadt. Ich favorisiere kulturelle Veranstaltungen wie Vernissagen, Konzerte etc., auch während der Fastnachtszeit bin ich sehr gerne für die Lokale unterwegs. Doch die Mischung macht’s – deshalb berichte ich über alle Themen.