Sicherheitsberaterinne für Senioren Brigitte König-Bienenfeld emeinsam mit Jutta Hangkofer Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM – Immer wieder fallen Menschen auf die Maschen der Betrüger rein. „Wenn das Geld weg ist, ist es zu spät“, sagt Brigitte König-Bienenfeld. Gemeinsam mit Jutta Hangkofer, ebenfalls einer ausgebildeten Sicherheitsberaterinnen für Senioren hat sie im Rahmen der Aktionswochen gegen Telefonbetrug reichlich Aufklärung geleistet. In der Filiale eines Geldinstinstituts in Ingelheim haben sie täglich etwa „50 Gespräche über das wichtige Thema“ geführt, und fast alle Gesprächsteilnehmer haben schon mal einen solchen Anruf angenommen. „Manche sogar mehrmals.“ Nicht selten sei danach auch das Geld verloren gegangen.

Doch aus Scham, sagt König-Bienenfeld, haben die wenigsten die Polizei benachrichtigt und Anzeige erstattet. „Wenn Sie eine unbekannte Nummer sehen, gehen Sie nicht dran, und wenn ja, dann verraten Sie auf keinen Fall Ihren oder einen der Namen, die in der Familie vorkommen.“

Wie wichtig das Thema sei, erlebten die Beraterinnen während der Aktionswoche aus nächster Nähe Immer wieder. Dass die Kunden ihre Taschen oder das Portemonnaie unbeaufsichtigt auf der Seite liegen lassen, während sie am Automaten ihr Geld abgeben, sei nicht selten häufiger vorgekommen beispielsweise. „Wir haben sie gleichdarauf angesprochen und aufgeklärt.“ Sehr dankbar zeigten sich die Gesprächspartner.

Manche zeigten sich aber ziemlich taff in der Materie. „Es gibt auch Senioren, die die passende Antwort haben. Eine Dame erzählte uns, dass sie dem Anrufer mitteilte, für sie erledige alles der Papst, und legte auf.“ Auch die von der Polizei geschulten Beraterinnen habe manche Geschichte ins Staunen versetzt: einerseits wegen der Häufigkeit der Betrügereien anderseits wegen der Sorglosigkeit und Leichtgläubigkeit mancher Bürger.

Die Leiterin der Zentralstelle für Prävention beim Polizeipräsidium Mainz Polizeihauptkommissarin Anika Grebe, die die beiden Freuen geschult hatte, besuchte die Beraterinne auch während des Einsatzes. Der Lokalen sagte sie: „Die Betrügereien am Telefon nehmen zu und sind raffiniert.“ Alleine an einem Tag Ende August dieses Jahres hat die Mainzer Polizei fünf solcher Delikte angezeigt. “Es ist nach wie vor ein wichtiges Thema.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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