GONSENHEIM – Bewohnerinnen und Bewohner der Housing Area und Aktive von „Miteinander Gonsenheim“ haben gemeinsam überlegt, wie es im Areal schöner werden kann. Sie veranstalteten jetzt einen gemeinsamen Dreck-weg-Tag.
Freitagnachmittag in der Housing Area, am Spielplatz kommen die ersten 20 Menschen zusammen und Kinder sind auch schon viele da – das Flüchtlingsnetzwerk „Miteinander Gonsenheim“ hatte zum Dreck-weg-Tag geladen und nach und nach kamen immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner aus den Häusern. Am Ende waren es sicher 60 Menschen, die das Gelände von herumliegendem Müll befreien wollten. Eine riesige Anzahl von gefüllten Müllsäcken kam zusammen und damit waren die Initiatorinnen und Initiatoren sehr zufrieden. Aber sie wollten noch mehr: Mit den dort lebenden geflüchteten Menschen darüber ins Gespräch kommen, wie es schöner werden kann.So traf man sich an der Tischtennisplatte zum Reden. Unter Leitung von Beverly Seebach und Stephan Hesping von „Miteinander Gonsenheim“ konnten Kinder und Erwachsene sagen, was sie sich wünschen, damit es schöner wird. Ein Mädchen wünschte sich eine große Rutsche für den Spielplatz, der noch aus der Zeit der US-Army hier ist und der sehr gerne genutzt wird. Ein Junge schlug vor, die Fußballtore wieder aufzustellen, die früher auf der Wiese standen. Ein anderer wünschte sich, dass nicht so viel kaputt gemacht wird. Ein Erwachsener machte den Vorschlag, dass man vier Mal im Jahr einen solchen Aufräumtag veranstalten sollte und als Stephan Hesping fragte, wer dafür ist, gingen fast alle Hände nach oben.
Klar, das sah man an diesem Nachmittag, gemeinsam Aufräumen macht Spaß.Begrüßt wurde an dem Nachmittag auch Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU), die in ihrer Grundausstattung wohl immer Müllbeutel dabei hat: zum Glück, denn alle Säcke waren schon verteilt. Klaus Spies von Juvente nahm gerne den Gedanken mit, dass jedes Haus eine Sprecherin oder einen Sprecher hat, also eine Art Bewohnerinnen-Rat. Und Stefan Schenkelberg, Flüchtlingskoordinator der Stadt, freute sich über die tolle Aktion bei sehr schönem Wetter und verkündete, dass die Kehrmaschinen, Greifer und das sonstige Material jetzt jederzeit für solche Aktionen zur Verfügung stünden.
Das Gespräch funktionierte mit einfachen Worten, Händen und Füßen und Übersetzungen ins Englische und Ukrainische. Am Ende gab es Mainzer Brezel sowie Getränke und für die Kinder war extra die „Kirche in Aktion“ mit ihrem Spielmobil gekommen. Die Kinder waren aus dem Häuschen. Beverly Seebach verteilte Blumenkästen. Auch die waren knapp bei den vielen Interessierten. Die nächste Aktion kommt bestimmt, denn wie es sich bei dieser Aktion sowie auch beim Renovieren im Gemeinschaftshaus zeigte: Die Menschen wollen hier schöner leben, es sich schöner machen. „Miteinander Gonsenheim“ sieht sich in der Pflicht, die Rahmenbedingungen dafür zu verbessern. Wenn schon Gemeinschaftsunterkunft, dann in einer lebenswerten. Dranbleiben am Thema ist angesagt, so das Fazit der Pressemeldung von „Miteinander Gonsenheim“.
Autor: red