HARTENBERG-MÜNCHFELD – Einer Polizeimeldung zufolge wurde kützlich eine Schlange vor einem Mehrfamilienhaus entdeckt. Die Beamten identifizierten das Tier nach Rücksprache mit dem Mainzer Tierheim als junge Königspython. Der Halter oder die Halterin konnten jedoch nicht ermittelt werden, sodass die Schlange unter Anleitung ins Mainzer Tierheim gebracht wurde. Aufgrund von Vorfällen wie diesem fordert PETA die Bundesregierung auf, ein grundsätzliches Haltungs- und Verkaufsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten auf den Weg zu bringen.
„Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass Exoten nicht in Privathand gehören. Für die entflohene oder ausgesetzte Python in Mainz hätten die herbstlichen Temperaturen schnell den Tod bedeuten können“, sagt Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl die anspruchsvollen und teilweise auch gefährlichen Tiere in Privathaushalten niemals artgerecht gehalten werden können, sind auf Tierbörsen und im Internet etliche von ihnen frei verkäuflich. Zum Schutz von Mensch und Tier muss in Deutschland endlich die Haltung und der Verkauf exotischer Tiere verboten werden.“
Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte exotische Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt.
Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt, mit exotischen Tieren die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten.
Autor: Redaktion