Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) gratulierte Wolfgang Oepen (FDP) zu seiner Wahl. Foto: Silke Jungbluth-Sepp

GONSENHEIM – Wolfgang Oepen (FDP) ist neuer zweiter Stellvertreter von Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU). Er wurde in der jüngsten Sitzung des Gonsenheimer Ortsbeirats mit knapper Mehrheit in diese Position gewählt. Oepen erhielt sechs der elf abgegebenen Stimmen, sein Mitbewerber Marcel Wabra (SPD) fünf. Erster Stellvertreter Flegels bleibt Mathias Huber (CDU).

Die zweite Position war vakant, seit Sozialdemokrat Jens Carstensen zum Jahresende 2020 dieses Amt niedergelegt hatte und aus dem Ortsbeirat ausgeschieden war – unter anderem aus Verärgerung über den Umgang der Mainzer Stadtspitze mit den Ortsbeiräten.

Vor der geheim durchgeführten Abstimmung hatte Wabra zunächst versucht, die Wahl auf die nächste Sitzung zu verschieben. Denn die übrigen beiden Mitglieder der dreiköpfigen SPD-Fraktion hatten sich kurzfristig in den Urlaub abgemeldet – und fehlten daher als Unterstützer seiner Kandidatur. Neben Wabra forderten auch die  Grünen die Verschiebung, doch die Mehrheit entschied, die Abstimmung durchzuführen.

Flegel betonte, dass die Wahl seit eineinhalb Jahren geplant sei. Allerdings scheiterte es bisher daran, dass es coronabedingt überwiegend Videositzungen gab, bei denen keine geheime Wahl möglich ist. Oder es lagen bei der Sitzungsplanung bereits Abmeldungen vor. Diesmal hätten indes bis zum Versand der Tagesordnung keine Abmeldungen  vorgelegen – sodass sie von einem vollzählig besetzten Gremium in dieser Sitzung ausgehen musste. „Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass heute Abend hier was durchgeboxt werden soll“, betonte sie. Wolfgang Oepen dankte für die Wahl, er wolle an seine früheren Erfahrungen als Stellvertreter der Ortsvorsteherin anknüpfen.

Wenig harmonisch verlief auch die Diskussion über einen CDU-Antrag zum Integrationskonzept für die Bewohner der Housing Area. Die Christdemokraten wünschen sich, dass die Verwaltung dem Ortsbeirat das Konzept zur Integration der aktuell dort lebenden Personengruppen vorstellt. Als das Konzept 2017 entwickelt wurde, hätten in der Housing Area andere Gruppen gelebt als derzeit, betonte Huber. Heute seien neben Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Ländern auch Obdachlose dort untergebracht. „Es erscheint uns unmöglich, dass die Verwaltung schon 2017 von all diesen Gruppen wissen konnte.“ Weil dort auch suchtkranke Obdachlose leben, biete dies die Chance auf eine Therapie der Suchterkrankung, betonte Huber, der von der Stadt wissen möchte, ob dies geschieht.  Nach Ansicht von Diane Cremille (Grüne) ist der Antrag zu „spalterisch“ aufgezogen. Zudem sei nicht jeder Obdachlose alkoholabhängig, betonte sie. Bei drei grünen Gegenstimmen unterstützte der Ortsbeirat schließlich den Antrag.

 

Autorin: Silke Jungbluth-Sepp

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