
GONSENHEIM – Der Gonsenheimer Ortsbeirat fordert, dass das beim Umbau der Kirchstraße ausgesparte Teilstück zwischen Hirschgehege und Friedhof von der Stadt Mainz ebenfalls erneuert wird. „Das Ganze ist inzwischen schon ein Running Gag in Gonsenheim“, betonte Matthias Huber (CDU) in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Die Bürger könnten nicht verstehen, warum die Stadt bei den Arbeiten diese Lücke von 150 Metern am Ende der Straße gelassen habe – obwohl dieses Teilstück ausdrücklich in den vielen Anträgen des Ortsbeirats zum Thema seit 2015 eingeschlossen war.
Wie berichtet hatte sich der Ortsbeirat seit Jahren für die Umgestaltung der Kirchstraße eingesetzt. Das Verkehrsdezernat hatte das Thema jedoch lange nicht bearbeitet. Umso größer war die Freude, als in diesem Frühsommer endlich die Bagger rollten. Und noch größer die Verwunderung, als sie wieder abzogen, ohne den ebenfalls sanierungsbedürftigen letzten Teil der Straße saniert zu haben.
Holger Schinke (ÖDP) wollte in der Sitzung wissen, ob die Stadt einen Grund für diese Entscheidung genannt habe. Die Verwaltung habe ihr mitgeteilt, dass die Planung des Projekts zu einer Zeit erfolgt sei, als die Haushaltsmittel in Mainz knapp waren und daher das Teilstück nicht berücksichtigt worden sei, berichtete Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU). „Es wird nicht nur darüber geschmunzelt in Gonsenheim, es haben sich auch Bürger beschwert.“ Der Ortsbeirat stimmte daher dem CDU-Antrag zu – bei Enthaltung der Grünen-Fraktion.
Die Hoffnung, dass sich bald etwas auf der Bürgerwiese in der Kirchstraße bewegt, muss der Ortsbeirat indes wohl vertagen. Derzeit seien dafür keine Mittel im Haushalt eingestellt und es sei auch keine Bearbeitung aufgrund zahlreicher anderer Projekte des Grünamts möglich. Ob in den nächsten Jahren eine Umsetzung möglich ist, werde geprüft, teilte Gründezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) mit. Der Ortsbeirat hatte sowohl einen Wasserspielbereich als auch Toilettenanlagen für die stark frequentierte Grünanlage gefordert. Ob dort eine feste Toilette möglich ist, werde durch ein externes Planungsbüro geprüft, das ein gesamtstädtisches Toilettenkonzept erstellen soll, teilte Ordnungsdezernentin Manuela Matz (CDU) mit.
Auch bei der Pfarrer-Grimm-Anlage werden Verbesserungen auf sich warten lassen. Sie sei zwar im Grünflächensanierungsprogramm von 2009 erhalten. Doch in den nächsten beiden Jahren sei keine Bearbeitung möglich, weil die Verwaltung mit zahlreichen anderen Vorhaben ausgelastet sei, so Steinkrüger. Eine Berücksichtigung im Doppelhaushalt 2025/2026 werde 2024 geprüft.
Autorin: Silke Jungbluth-Sepp