TSG-Spieler Carlos Lorenzo Portugall (17) in einem der zahlreichen Kopfballduelle.

BRETZENHEIM – Ein Schuss wie jener, der für die TSG Bretzenheim 46 die erste Niederlage in der jungen Saison bedeutete, geht schlicht und einfach nicht immer rein. Ein echter Sonntagsschuss bescherte der Gästemannschaft vom FC Bienwald Kandel in der dritten Partie der Hinrunde einen knappen 1:0-Sieg und hievte die Mannschaft aus der Pfalz auf Platz eins in der Fußball-Verbandsliga Südwest.

Dabei sah bis zur 60. Minute alles danach aus, als würden die Bretzenheimer ihren Gegner mit einer der vielen Gelegenheiten niederringen. Das Gros der Chancen lag auf Bretzenheimer Seite. Die Mannschaft der beiden Trainer Timo Schmidt und Daniel Pollner kombinierte sich des Öfteren geschickt durch das gegnerische Mittelfeld, um vor Torwart Patrick Aust aufzutauchen. In der 20. Minute begeisterte beispielsweise Jonas Gangl das Heimpublikum mit einem satten Torschuss, der aber knapp über die Latte flog. Jacob Roden mit einem sehenswerten Abschluss verpasste eine Viertelstunde später gleichfalls den Kasten. Diesmal rollte der Ball rechts am Pfosten vorbei ins Aus.

Aus dem umkämpften Spiel resultierte für die TSG nichts Zählbares.

Aus ihrer Überlegenheit machten die TSGler zu wenig. In der Konsequenz schloss die Mannschaft aus der Pfalz in der zweiten Spielhälfte ihre Abwehrreihen noch geschickter und ging zu Angriffen über. Die Bretzenheimer blieben ihrer Taktik treu und zeigten einen offensiven, aber wenig zwingenden Kombinationsfußball.

Es kam wie so oft: Kurz vor dem Traumtor der Kontrahenten scheiterte TSG-Mittelstürmer Gangl erneut an Gästekeeper Aust, der stark parierte. Dann knackte ein rascher Gegenangriff den Abwehrriegel der TSG und überraschte die etwa 120 Zuschauer auf der Bezirkssportanlage. Wie aus heiterem Himmel setzte Pascal Hüll zu einem Fernschuss an, der wie in Zeitlupe und unerreichbar für den Bretzenheimer Tormann Nico Mock einen feinen Bogen in der Luft machte, um im rechten oberen Toreck im Netz zu landen.

Mehrmals ließ Jonas Gangl das Heimpublikum hoffen, aber er erzielte kein Tor. Fotos: Gregor Starosczyk-Gerlach

In der restlichen Zeit änderten die Teams ihre Spielgestaltung kaum. Das Spiel wurde hektischer, die TSG-Angriffe waren zu nervös vorgetragen. Zwei Freistöße und Eckbälle sowie  mehrere viel versprechende TSG-Spielkombinationen über die linke Seite zeigten keine Wirkung. Abseits des Fußballfeldes gipfelte zu allem Ungemach die Hektik in der Roten Karte, die Schiedsrichter Felix Bank TSG-Coach Daniel Pollner zeigte. Der Trainer, der sich in der Nachspielzeit vom Zeitspiel der Kandler provozieren ließ, warf den Ball, der sich im Aus befand, auf eine unschöne Weise einem der Pfälzer Kicker zu, damit dieser das Spielgerät alsbald ins Spiel bringe. Als Motivation für die eine Aktion, die das Ergebnis noch hätte beeinflussen können, hat sein Wurf nicht genutzt.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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