Beim Flüchtlingscafé gab es spontane Musikeinlagen. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM – Ukrainische Lieder schallten jetzt über den Hof des SPAZ-Gebäudes in der Wilhelm-Quetsch-Straße. Rund 60 Gäste waren zum Flüchtlings-Café erschienen, das die evangelische Philippusgemeinde und Ortsvorsteherin Claudia Siebner in Kooperation mit der Stiftung Juvente ausrichteten. Neben viel Musik gab es Obst, Kaffee und Kuchen sowie die Möglichkeit zum Austausch, die rege genutzt wurde. Auch einige Nachbarn aus dem Immenhof und aus dem Holunderweg machten mit.

Taras Salo, ukrainischer Priester aus Kelsterbach, begrüßte zunächst die Gäste. Zum „Tisch der Hilfe“ luden neben Taras Salo auch Ella Tytska vom Mainzer Sozialamt, Mitglied beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ (ZMO), und Axel Geerlings-Diel von der Caritas-Flüchtlingshilfe ein. Übersetzer standen bereit. „Unsere Hilfe ist eine Integrationshilfe“, erläuterten Dr. Benno Ganser und Elke Ganser von der Flüchtlingshilfe der Philippusgemeinde. Hilfe bei Traumatisierungen sei genauso gefragt wie Hilfe bei der Wohnungssuche, beim Einkaufen oder bei Behördengängen. „Bretzenheim ist flüchtlingserfahren, die Bretzenheimer sind hilfsbereit“, betonte die blau-gelb gekleidete Ortsvorsteherin Claudia Siebner. „Wir sind offen, es ist ein Selbstverständnis.“ Rund 65 Ukraine-Flüchtlinge sind derzeit im SPAZ-Gebäude untergebracht. Insgesamt leben in Bretzenheim derzeit rund 100 Ukrainerinnen und Ukrainer. „Wir spüren eine große Dankbarkeit“, betonte Siebner. Rund 40 Helferinnen und Helfer aus der Philippusgemeinde waren beim ersten Flüchtlingsstrom vor sieben Jahren unterstützend tätig. Alle seien jetzt wieder im Einsatz. Der Nachmittag ging mit Musik von Sergej Michailov an der Gitarre weiter. Spontan gab es weitere Musikeinlagen.

Seit Mai und Juni sind die Flüchtlinge im SPAZ-Gebäude untergebracht. Das Flüchtlingscafé fand nun bereits zum dritten Mal statt. Die beiden ersten Cafés waren beim Verein ZMO in der Hans-Böckler-Straße. Das vierte Flüchtlingscafé findet am Sonntag, 18. September, bei der evangelischen Philippusgemeinde in der Hans-Böckler-Straße statt. So setzt Bretzenheim ein Zeichen der Solidarität und der Integration.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.