
NEUSTADT – Die Mainzer können am Bahnhofsplatz im „Mobilen Grünen Zimmer“ (MGZ) die kühlende und beruhigende Wirkung von Pflanzen erfahren. Das MGZ besteht aus einer Pflanzenwand auf einem fahrbaren Untersatz. Bis zum 30. August sind Passanten eingeladen, sich in ihrem Schatten auszuruhen.
Grün- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sowie Ortsvorsteher der Neustadt, Christoph Hand (Grüne), luden gemeinsam zur Vorstellung dieser Grünanlage am Bahnhofplatz in Mainz ein.
Mit einem gewöhnlichen Abrollkipper an einem Haken aufgenommen, konnte das MGZ transportiert werden. Die Stadt Mainz will damait darauf aufmerksam machen, dass sich die Städte an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Pflanzen in der Stadt wirken der Erwärmung der Städte entgegen.
Ein zentrales Element ist die rund zwei Meter hohe freistehende Grünwand mit einer vollautomatischen Beregnungsanlage, gespeist durch eine Solaranlage. Mit Wänden und Dach aus Blattschmuck-, Blühpflanzen und Pflanzen wie Astern, Nelken, Efeu, Kiwi, Erdbeeren, Thymian und Zitronenmelisse kommen 25 Quadratmeter zusammen, die einen Lebensraum für Insekten bilden.

Das „Mobile Grüne Zimmer“ sei aber keine Alternative zu echtem Grün, aber eine Alternative zu gar keinem Grün, so Janina Steinkrüger. Es sei besser als gar nichts, wenn wegen Leitungsproblematiken gar kein Grün in Frage käme. Sie kann sich auf dem versiegeltem Gutenbergplatz ebenfalls ein Zimmer vorstellen.
Christoph Hand meinte: „Grün vor den Augen ist für unsere Augen gut.“ Hier könne man sich zudem für den heimischen Garten Anregungen holen. Er konnte sich gut vorstellen, auf dem Kardinal-Volk-Platz ein MGZ aufzustellen. Laut Steinkrüger stehen im Stadtgebiet von Frankfurt sieben solcher Zimmer.
Das MGZ ist aber auch ein Rückzugsort in der versiegelten Innenstadt. Dank der Sitzflächen um die Wand bietet das Zimmer einen Ort für Erholung, Entspannung und Austausch, wie man vor Ort erleben konnte. Inmitten von Häusern und Beton ist es ein grüner Fleck, der Schatten spendet und Plätze schöner macht und so die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigert. Falls die Testphase am Bahnhofsplatz positiv verlaufen mag, steht dem auch bald nichts mehr im Weg, ein zweites Zimmer einzurichten.
Autor: Claudia Röhrich