Feierstunde mit Blick zurück auf mehr als 30.000 Rettungseinsätze (v.l.n.r.) : Innenminister Roger Lewentz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung vor dem ADAC Rettungshubschrauber "Christoph 77". Foto: UM / Peter Pulkowski

MAINZ – Ein Vierteljahrhundert schnelle Hilfe aus der Luft: Die von der gemeinnützigen ADAC Luftrettung betriebene Station in Mainz ist seit 1. Juli 1997 ein wichtiger Pfeiler der Notfallversorgung in Rheinland-Pfalz und weit darüber hinaus.

„Christoph 77“ flog in den vergangenen 25 Jahren rund 30.000 Einsätze. Die durchschnittliche Einsatzzahl der vergangenen Jahre lag stets über 1.500, im Jahr 2021 waren es insgesamt 1.699 Einsätze.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, dessen Ministerium Träger der Luftrettung des Bundeslands ist, lobte bei der Jubiläumsfeier das gute Zusammenspiel und das große Know-how der Einsatzkräfte: „Seit mittlerweile 25 Jahren startet ‚Christoph 77‘ der ADAC Luftrettung im Auftrag des Landes von der Universitätsmedizin in Mainz. Die Kombination aus Spitzentechnologie und notfallmedizinischer Expertise hilft Patientinnen und Patienten“, erklärte Lewentz.

So war „Christoph 77“ auch im Rahmen der „Kleeblatt“-Verlegungen von beatmeten COVID-19-Intensivpatienten im Einsatz und ganz aktuell bei der Übernahme von Kriegsverletzten aus der Ukraine zur Versorgung in Kliniken im Südwesten Deutschlands.

„Unsere Crews in Mainz leisten erstklassige Arbeit für Menschen in Not“, betonte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH Frédéric Bruder. „Diese stets weiter auszubauen ist fest in unserem Satzungsauftrag verankert. Eine bundesweite Initiative für Flüge nach Sonnenuntergang soll den Rettungsdienst aus der Luft deutlich verbessern und ist in Mainz bereits etabliert. ‚Christoph 77‘ ist 365 Tage von 7 Uhr bis 22 Uhr alarmierbar.“

Für die hoch anspruchsvollen Spezialeinsätze bei geringen Lichtverhältnissen sind Piloten und Notfallsanitäter zusätzlich ausgebildet und tragen modernste Spezialbrillen, die zum Helikopter-Nachtsichtbildsystem (Night-Vision-Imaging-System, kurz NVIS) gehören.

Als sogenannter Dual-Use-Hubschrauber ist „Christoph 77“ als Primärrettungs- und Sekundärtransportmittel unterwegs. Primäreinsätze sind Rettungsflüge, bei denen der Notarzt auf schnellstem Weg zum Einsatzort gebracht wird, um Verletzte oder Kranke notfallmedizinisch zu versorgen, bevor sie in eine Klinik gebracht werden.

Bei Sekundärtransporten werden (Intensiv-)Patienten von einem Krankenhaus zur Weiterbehandlung in eine Spezialklinik geflogen. Der Helikopter vom Typ H145 kann deshalb neben der Notfallausrüstung mit erheblich erweitertem Equipment für die Intensivtherapie ausgerüstet werden. Dazu gehören unter anderem ein ECMO-System (extrakorporale Membranoxygenierung), eine Art „künstliche Lunge“ zur Beatmung von Patienten, und spezielle Geräte wie Inkubator und „Baby Pod“ für den Transport von Neugeborenen und Säuglingen.

Am 1. Juli 1997 nahmen die fliegenden Gelben Engel in einer provisorischen Station auf dem Klinikcampus mit „Christoph 77“ die Arbeit auf. In den folgenden zehn Jahren starteten sie 24 Stunden am Tag zu den oftmals lebensrettenden Einsätzen, ab 2007 ausschließlich im Tagdienst. Im August 2008 folgte der Umzug auf das Dach eines neu gebauten Gebäudes der Universitätsmedizin Mainz. Die ADAC Luftrettung stattete bei dieser Gelegenheit die Station mit modernstem Equipment aus. Beide Maßnahmen führten zu einer deutlich verringerten Geräuschbelastung für die umliegende Nachbarschaft.

Die Einsatzkoordination erfolgt durch die Rettungsleitstelle Mainz und die Zentrale Koordinierungsstelle Rheinland-Pfalz, die Anforderung über die Notrufnummer 112. Der Einsatzradius von „Christoph 77“ ist tagsüber für Primäreinsätze mindestens 70 Kilometer groß, für Sekundärtransporte gibt es keine Limitierung. Für primäre wie sekundäre NVIS-Einsätze ist der Radius 185 Kilometer.

 

Autor: red

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