Eine Fußgängerzone oder nicht? Der Ortsbeirat sammelte Ideen für ein attraktiveres Erscheinungsbild der Alten Mainzer Straße. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

HECHTSHEIM – Hechtsheim schickt sich an, einen Teil der Alten Mainzer Straße neu zu gestalten. Im Bürgerhaus hat der Ortsbeirat rund 150 Bürgern das Teilkonzept für den etwa 100 Meter langen Straßenabschnitt vorgestellt. Im Verlauf der als eine Planungswerkstatt angedachten Bürgerbeteiligung zeigten sich gravierende Unterschiede bei der Vorstellung, die die Hechtsheimer über die künftige Gestaltung ihres Ortskerns haben. Zumindest sorgte der städtische Arbeitsentwurf, den Franziska Voigt vom Verkehrsdezernat vorstellte, für rege Diskussion. Die Auffassungen reichten von Fußgängerzone oder einer verkehrsberuhigten Zone über den Widerstand gegen die Streichung von Parkplätzen unter Beibehaltung des Status Quo bis hin zu einem Vorschlag, an der Stelle des Feuerwehrgerätehauses eine Tiefgarage zu errichten.

Wie Voigt ausführte, ermögliche der Entwurf, den Bereich aufzuwerten, ohne einen tiefer gehenden Umbau, ohne die Einrichtung des Einbahnverkehrs und ohne Sperrungen für bestimmte Abschnitte vorzunehmen. Unterschiedliche

Verkehrsbeziehungen beanspruchen die Alte Mainzer Straße, erläuterte Voigt. Von der Dichte sowie der Auswahl an Geschäften und Dienstleistungen profitierten die Hechtsheimer zwar. Doch die Fuß- und Radbewegungen, unterschiedliche Schulwege, schließlich der Liefer- und Durchgangsverkehr verschärften die Gesamtgemengelage. „Darunter leidet die Aufenthaltsqualität.“ Um sie zu steigern, setzt das Konzept auf breitere Wege, eine Begrünung, neue Fahrradständer und Sitzbänke. Ziel sei es, die Flüssigkeit des Verkehrs auf der Fahrbahn sowie die Begehbarkeit auf den Gehwegen zu gewährleisten, ohne die Parkmöglichkeiten zu vernachlässigen.

Auch wenn die meisten Ideen und Vorschläge aus den Arbeitsgruppen, die zum Abschluss der Veranstaltung „Unser Ortskern wird schöner!“ vorgestellt worden waren, im Großen und Ganzen dem Entwurf folgten, sahen mehrere Bürger die Gefahr, dass der Ortskern verweist, wenn man den Verkehr rausnimmt und forderten: „alles so lassen!“

Für die meiste Kritik sorgte die Absicht, fünf Parkplätze wegfallen zu lassen.

Zu den konstruktiven Ideen gehörten beispielsweise eine Bank vor der Eisdiele, Spalierbäume, ein Brunnen mit seniorengerechten Sitzgelegenheiten, die Begrenzung der Lieferzeiten und Ladezonen, die Neugestaltung durch eine Pflasterung, Abstellplätze für Motorräder, eine E-Bike-Ladesäule mit Solarpaneelen und die Absenkung der Bürgersteige. Die Anregungen der Bürger will der Ortsbeirat nun auswerten, um damit in einer der nächsten Sitzungen zu arbeiten.

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