Die Mechanik des Glockengeläuts wird vom Ortsbeirat nicht mitfinanziert. Foto: Oliver Gehrig

EBERSHEIM – Die Mechanik des Glockengeläuts der Ebersheimer Pfarrkirche St. Laurentius ist in die Jahre gekommen (wir berichteten). Der Kostenvoranschlag für eine neue Mechanik liegt bei 4600 Euro, von denen laut Pfarrgemeinderat bereits 1000 Euro an Spenden vorliegen. Die Bitte von Pfarrer Tobias Geeb und dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Johannes Blüm an den Ortsbeirat, sich mit Geldern aus den Verfügungsmitteln an den Kosten zu beteiligen, da Kirchenglocken Kulturgut seien, wurde nun jedoch von den Fraktionen mehrheitlich abgelehnt.

„Es gibt Gründe, warum die katholische Kirche immer weniger Steuern einnimmt“, schimpfte Jürgen Born (Grüne) und brachte die Missbrauchsfälle ins Gespräch. „Ich empfinde diesen Antrag als eine Unverschämtheit. Es ist eine Dreistigkeit. Die Kirche sollte besser an ihrem Ruf arbeiten, als Mittel von der Allgemeinheit anzufordern.“ Hubert Heimann (SPD) wählte zwar moderatere Worte, äußerte aber ebenfalls sein Unverständnis über diesen Antrag. „Ein Betrag von 4600 Euro lässt sich durchaus in den Haushalt der Pfarrgemeinde einbringen“, sagte Heimann. „Ich habe mich über diesen Antrag gewundert. Die Kirche hat vielfältige Möglichkeiten, über Projekte weitere Gelder zu generieren.“ Die CDU zeigte sich hingegen bereit, zumindest einen Betrag von 300 Euro über die Stadtteilmittel beizusteuern. „Wir müssen uns hier nicht über die Probleme der Kirche unterhalten“,, sagte Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU). „Für viele ist das Kirchengeläut etwas Besonderes.“ Die Bitte der Kirchengemeinde wurde bei fünf Ja-Stimmen der CDU mit sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung der übrigen Fraktionen abgelehnt.

Der Ortsbeirat befürwortete hingegen einstimmig die Unterstützungsbitte des Ebersheimer Kerbevereins, die Renovierung des Stromkastens am Töngeshallenvorplatz in Höhe von 800 bis 1000 Euro aus den Erträgen der Erbbaupacht zu übernehmen. So sei die Ausrichtung der Kerb vom 9. bis 13. September gewährleistet, teilte Markus Geis, Zweiter Vorsitzender des Ebersheimer Kerbevereins, mit. „Wir alle wollen, dass in Ebersheim wieder eine zünftige Kerb stattfindet“, bekräftigte Hubert Heimann (SPD). Der Stiftungszweck sei gegeben, ergänzte Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU). Es gehe um soziale Zwecke, Kultur und die Vereine.

 

Autor: Oliver Gehrig

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - Die Lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.