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Detaillierte Beschreibung der Todesstunde

INGELHEIM – Am 26. Mai 2022 jährt sich der Todestag von Sebastian Münster (1488-1552) zum 470. Mal. Das Museum bei der Kaiserpfalz der Stadt Ingelheim gedenkt dieses Ereignisses mit einem neuen Teilbereich in der bestehenden Ausstellung „‘Munster gefelt mir wol‘ – Sebastian Münster und Martin Luther“.

Im Mittelpunkt steht die Rede des Münsterschülers Oswald Schreckenfuchs, die dieser nach dem Pesttod Münsters vor Studenten und Professoren hielt. Erstmalig wird die gedruckte Trauerrede als Originalexponat der Universitätsbibliothek Marburg in Ingelheim zu sehen sein. Die Leichenrede besteht aus einem biographischen Teil, der wohlwollend das Leben und die positiven Seiten des Verstorbenen herausstellt, enthält aber auch eine detaillierte Beschreibung der Todesstunde Münsters.

Um Titel und Inhalt der bestehenden Ausstellung treu zu bleiben, wird Münsters Trauerrede die Beschreibung von Martin Luthers Ableben zur Seite gestellt. Dem Sterben der Reformatoren widmete man argwöhnische Aufmerksamkeit. Ihre Gegner erwarteten, dass Gott sie für ihr ketzerisches Treiben einen qualvollen Tod sterben ließe, der sie möglicherweise auch direkt in die Hölle führte. Ein Ziel der reformatorischen Leichenreden war es daher, den sanften, „rechten“ Tod der Betreffenden zu bezeugen, ein Zeichen, dass Gott ihre Taten nicht verurteilte.

Die umgestaltete Sebastian-Münster-Abteilung ist vom 19. Mai bis einschließlich 16. Dezember 2022 im Museum bei der Kaiserpfalz zu sehen. Während in der Ausstellung die Todesumstände Münsters im Vordergrund stehen, wird sich der Vortrag „In Memoriam Sebastian Münster“ von Reiner Letzner, Vorstandsmitglied des Historischen Vereins Ingelheim e. V., am 19. Mai der letzten Ruhestätte des Gelehrten im Basler Münster widmen und damit das Bild vervollständigen. Ein weiterer Kurzvortrag in der Reihe „Geschichte am Mittag“ über Wibrandis Rosenblatt am 2. Juni und die Öffentliche Sonderführung am 5. Juni zum Tod von Sebastian Münster ergänzen die kleine Veranstaltungsreihe anlässlich seines 470. Todestagjubiläums.

 

Autor: red

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