Zukunftsmusik: Wie kann das historische Krematorium wieder vollständig genutzt werden? Foto: Foto Christian Schulze

MAINZ – Vor mehr als zehn Jahren ging das neue Mainzer Krematorium in Betrieb – und das historische damit weitestgehend in den Ruhestand. Denn während in der Andachtshalle zwar noch Trauerfeiern stattfinden können und Kolumbarien untergebracht sind, blieb der restliche Teil des denkmalgeschützten Gebäudes mit der markanten Kupferkuppel seitdem ungenutzt.

Doch das könnte sich mittelfristig vielleicht ändern. Ein erster Schritt zurück in die Zukunft des Bauwerks wurde jetzt zumindest gemacht. „Verwandeln Sie das historische Krematorium in ein Indoor-Kolumbarium“: So lautet die Aufgabe, mit der sich die Studenten des sechsten Semesters des Fachbereichs Gestaltung/Innenarchitektur der Hochschule Mainz derzeit beschäftigen und das am Ende ein echtes Win-Win-Projekt werden kann, ist Sebastian Trüb überzeugt: „Auf der einen Seite ist das eine tolle, weil nahezu realistische Übung“, so der Abteilungsleiter Friedhof und Bestattung und Geschäftsführer der Krematorium Mainz GmbH, „und auf der anderen Seite bekommen wir auf diesem Weg Denkansätze, wie solch eine Lösung für die unteren Gebäudeteile aussehen könnte.“

Für den Wirtschaftsbetrieb ist es bereits die zweite Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl von Susanne Maier-Staufen. Vor einigen Wochen erst hatte die Hochschuldozentin mit Drittsemestern mehrere Entwürfe entwickelt, wie die Räume im neuen Krematorium sowohl für das Personal, als auch für die Trauergäste freundlicher, optimistischer und damit weniger belastend gestaltet werden können.

„Die Ergebnisse waren beeindruckend“, so Trüb. „Wir werden vieles davon mit Sicher_heit nutzen können.“ Doch selbst wenn die Neuauflage ähnlich erfolgreich sein sollte: Ein Problem müsste zuvor noch gelöst werden. Denn am historischen Krematorium nagt der Zahn der Zeit. Es müsste also zuvor restauriert werden. Und das kostet. Laut Gutachten rund eine Million Euro. „Ein entscheidender Knackpunkt“, gibt Trüb zu. „Aber auch dafür fi nden wir eine Lösung.“ Damit es für das historische Krematorium am Ende tatsächlich ein vollständiges Zurück in die Zukunft geben könnte.

 

Autor: red

Teilen
Vorheriger ArtikelJetzt auch für die Region
Nächster ArtikelZeit der Einlagerung geht zu Ende
Diese Beiträge sind in unseren Redaktionen entstanden. Dazu sichten wir Pressemeldungen, eingesandtes Material und Beiträge von Vereinen, Organisationen und Verwaltung. Dies alles wird dann von unseren Redaktionsleitern verifiziert, bearbeitet und ansprechend aufbereitet. Oftmals ergeben sich daraus Themen, die wir dann später aufgreifen.