Ortsvorsteherin Anette Odenweller blickt zuversichtlich auf 2022.

EBERSHEIM – Im Jahresinterview mit der Lokalen Zeitung gibt Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) einen Überblick über die wichtigsten Ebersheimer Themen im neuen Jahr.

 

Lokale Zeitung: Mit welchen Gedanken lokalpolitischer Natur haben Sie das Jahr 2022 begonnen?

 

Odenweller: Zunächst dachte ich über mein großes Glück über die genehmigten Maßnahmen für Ebersheim des Vorjahres nach und über die sehr gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung, denn nur so sind diese Ergebnisse möglich. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Große Gedanken mache ich mir über die Intoleranz und die Doppelmoral einzelner Akteure, da fehlt oft ein respektvoller Umgang miteinander. Als Ortsvorsteherin setze ich mich für alle Gruppen gleichermaßen ein und muss allerdings dabei feststellen, wie oftmals ein Aspekt aus dem Kontext gezogen wird, um für die eigenen ideologischen Vorhaben genutzt zu werden, ohne Rücksicht auf andere Gruppen.

 

Lokale Zeitung: Wo drückt die Ebersheimer aus Ihrer Sicht der Schuh?

 

Odenweller: Wir reden immer von Umweltschutz, Klimawandel oder Verkehrswende, aber es gibt leider nicht genügend Angebote, um diese auch umzusetzen. Unser ÖPNV ist mehr als ausbaufähig. Ich persönlich würde mich sehr über die Straßenbahn nach Ebersheim freuen, die würde für viele Ebersheimer den Umstieg vom Auto erleichtern. Der Ausbau einer Fahrradschnellstrecke wäre eine echte Alternative, um konfliktlos nach Mainz zu kommen. Hier wird oft von „zwei toll ausgebauten Strecken“ gesprochen und dabei ganz vergessen, dass es sich hier um landwirtschaftliche Wege handelt und die Landwirte auf diese Wege angewiesen sind. Gegenseitiges Verständnis ist da oftmals nicht vorhanden. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung ist, da ist in Ebersheim noch Luft nach oben. Da bewundere ich unsere Schüler und all die, die im Homeoffice arbeiten. In Ebersheim fehlt eine Tagespflegeeinrichtung oder ein kleines Pflegeheim für Senioren. Das Wohnbauprojekt „In den Teilern“ war und ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Außerdem fehlen noch Kitaplätze und Hortplätze in Ebersheim. Mit Wiedereröffnung der Kita Feldmäuse nach der Sanierung wird da zwar Abhilfe geschaffen, aber die Betreuung unserer Grundschüler ist jedes Jahr wieder ein großes Thema. Hier brauchen die Eltern Planungssicherheit. Die fehlende E-Ladestation ist ebenfalls immer wieder ein großes Thema, eine Ladestation an der Ortsverwaltung ist mehr als wünschenswert und dringend notwendig.

 

Lokale Zeitung: Ohne die Entwicklung von Gewerbeflächen sieht der Gewerbeverein kaum Chancen für wirtschaftliches Wachstum für Ebersheimer Firmen. Wie sehen Sie die Möglichkeiten, in dieser Sache etwas zu bewegen?

 

Odenweller: Da stimme ich dem Gewerbeverein vollkommen zu, aus diesem Grund finden auch immer wieder Gespräche mit der Verwaltung statt. Gewerbeflächen sind in Mainz generell ein großes Thema, für Ebersheim kommt das Wasserschutzgebiet vor unseren Toren noch erschwerend dazu, aber hier werden sicherlich noch Lösungen gefunden.

 

Lokale Zeitung: Beigeordneter Hubert Heimann hat 2021 mit eigenen Überlegungen die Diskussion über die Vision für Ebersheim anregen wollen. Nehmen wir an, Sie träumen: Welche Entwicklung würden Sie sich für Ihren Stadtteil bis 2050 wünschen?

 

Odenweller: Die Diskussion wurde auch schon im „Neuen Miteinander“ geführt, es werden einige Projekte folgen. Ebersheim wird wachsen, ganz ohne Zweifel, wenn dies dann die Folge einer Straßenbahn nach Ebersheim hätte, wäre das wunderbar und ein echtes Angebot zur erwünschten Verkehrswende.

 

Lokale Zeitung: Wie sehen Sie den pekuniären Segen, den der Stadt Biontech beschert hat? Wie sollte die Stadt damit aus der Sicht des Stadtteils am besten umgehen?

 

Odenweller: Das „Mainzer Stöffche“ ist natürlich ein großer Segen für Mainz, wir können endlich unsere Schulden abbauen und etwas freier arbeiten. Wir müssen mit dem Segen all die Projekte stemmen, die wir uns ohne ihn nicht leisten konnten, natürlich aber auch mit Augenmaß. Im Moment wird von allen Seiten gefordert, dies ist meines Erachtens nicht zielführend. Wir haben jetzt die Möglichkeit, nachhaltig und zukunftsorientiert mit dem Geld zu arbeiten. Eine erste Maßnahme für Ebersheim wird die Zweifeldhalle für die Grundschule und die Ebersheimer Vereine sein, eine weitere könnte das Kleinspielfeld auf unserem Sportgelände sein, aber da wird uns sicherlich noch mehr einfallen. Eine Pumptrack-Anlage wäre für unsere Jugendlichen und ganz besonders für mich, weil unsere Kinder und Jugendlichen „meine Helden“ sind und von ihnen in der Pandemiezeit viel abverlangt wurde, eine ganz tolle Sache.

 

Die Fragen stellte Gregor Starosczyk-Gerlach

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