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Immer mehr Menschen möchten nachhaltig leben und verzichten hierfür auf umweltschädigende Produkte, lassen das Auto stehen und kaufen gebraucht. Wer spielen möchte, nutzt Bitcoin Casinos von zu Hause aus, ohne teure Anreise. Wer einen Kaffee trinken möchte, bringt den eigenen Becher mit. Aber wie sieht das eigentlich in der Hauptstadt von Rheinland-Pfalz aus? Wie nachhaltig leben die Mainzer und was macht die Stadt Mainz selbst für die Umwelt?

Mainz will hin zur Klimaneutralität

Die Stadt Mainz hat sich große Ziele gesetzt, wenn es um die Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt geht. Das Projekt „100 % Klimaschutz Mainz“ soll zur Energiewende führen und die Stadt gänzlich klimaneutral machen. Verglichen mit dem Jahr 1990 möchte die Stadt CO₂ Emissionen um mindestens 95 Prozent reduzieren und gleichzeitig den Energieverbrauch um 50 Prozent drosseln. Das Projekt wurde in einer Sitzung des Stadtrats besprochen und wird von der Stadt selbst begleitet. Die Koordination erfolgt über das Grün- und Umweltamt in Mainz.

Die Landeshauptstadt hat mit dem Thema Klima- und Umweltschutz bereits vor über 30 Jahren begonnen und gehört heute zu den Vorreitern in den Punkten Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Umweltschutz. Zahlreiche Institutionen und Initiativen werden von der Stadt gefördert, auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Das Grün- und Umweltamt in Mainz

Seit dem 1. September 2014 gibt es in Mainz das Grün- und Umweltamt, was sich vor allem für die Bereiche Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen wird. Rund 190 Mitarbeiter arbeiten im Hauptgebäude und haben hier viele verschiedene Aufgaben. Dazu gehören:

  • Der Betrieb einer Stadtgärtnerei für regionalen Anbau
  • Pflege und strukturierte Pflanzung von Bäumen in Mainz
  • Unterhaltung, Planung und Pflege der städtischen Grünanlagen und Wildparks
  • Bodenschutz, Naturschutz sowie Wasser-, Abfall- und Immissionsschutz
  • Beratung von Privathaushalten, Firmen und Organisationen im Bereich Nachhaltigkeit
  • Beratung von Firmen, Organisationen und Privatpersonen zum Thema Energieeffizienz

Mainzer Bürger, die sich für den Neubau eines energieeffizienten Hauses interessieren, Firmen, die auf Grün umsteigen wollen, interessierte Behörden – sie alle finden beim Grün- und Umweltamt die richtigen Ansprechpartner und erfahren alles, was sie über das Thema wissen müssen. Auch eventuelle Förderungen können hier erfragt werden, die Beamtinnen und Beamten unterstützen bei der Antragsstellung und geben Ansprechpartner bekannt.

Globales Denken ist in Mainz an der Tagesordnung

Der Ressourcenverbrauch hat immensen Einfluss auf die Zukunft. Produkte, die gekauft werden, Häuser, die gebaut werden, der eigene Lebensstil – all das beeinflusst den Verbrauch an Ressourcen, Energie und Belastung der Umwelt. Durch ihre Marktmacht haben Kommunen die Möglichkeit, eine nachhaltige Beschaffung zu fördern und genau hier ist Mainz mit am Start.

In Städten wie Mainz leben zahlreiche Menschen und die Gemeinde hat eine besondere Aufgabe. Wo Menschen leben, mobil sind, shoppen gehen und bauen, können Städte viel bewegen und dafür sorgen, dass funktionsfähige Lebensräume anderer Menschen ebenfalls erhalten bleiben. Es reicht nicht, auf lokaler Ebene zu denken. Um Ressourcen zu schonen und gegen den Klimawandel vorzugehen, braucht es globales Denken!

Der Einfluss der Kommunen ist dabei immens. Rund 360 Milliarden Euro beträgt das Volumen für öffentliche Aufträge deutschlandweit jedes Jahr. Auf die einzelnen Kommunen entfallen dabei etwa 60 Prozent. Durch die gezielte Nutzung und Nachfrage von nachhaltigen Produkten kann durch die öffentliche Hand Einfluss geschaffen werden. Je höher die Nachfrage nach Nachhaltigkeit, desto breiter das Angebot.

In Mainz engagieren sich Menschen schon seit 1997 für die Bereiche Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Seit dem Jahr 2013 ist Mainz eine sogenannte Fair Trade Stadt. Sechs Jahre später, im Jahr 2019, leistete die Landeshauptstadt ihre Unterschrift für die globalen Nachhaltigkeitsziele und setzt sich seither noch stärker für den globalen Gedanken ein. Umweltschutz endet nicht an der Stadtgrenze, sondern umfasst den gesamten Planeten.

Nachhaltiger Einkauf in Mainz

Schon beim Einkauf haben Großstädte wie Mainz die Möglichkeit, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Um die gesetzten Umwelt- und Klimaschutzziele zu erreichen, praktiziert Mainz den nachhaltigen Einkauf. Bei Ausschreibungen wird gezielt auf den Umweltschutz geachtet, der Einkauf erfolgt prinzipiell nachhaltig.

Eine eigens hierfür gegründete Arbeitsgruppe mit Vertretung aus dem Grün- und Umweltamt plant Strategien und Arbeitsschritte und engagiert sich für die Nachhaltigkeit beim Einkauf. Das beginnt bereits im kleinen Bereich. Bestellungen von Büromaterial beispielsweise können über einen elektronischen Einkaufskatalog getätigt werden, der mit nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten ausgestattet ist. Rund 40.000 Produktgruppen werden hier gelistet, immer mit einer nachhaltigen Alternative zum klassischen Produkt.

Mainz für die globale Verantwortung

Verantwortung endet nicht an der eigenen Stadtgrenze, davon ist Mainz als Stadt überzeugt. Die öffentliche Daseinsvorsorge macht es nötig, regelmäßig zahlreiche Produkte zu beschaffen. Vielfach finden sich Waren, deren Produktion wirtschaftlich und menschenrechtlich nicht tragbar ist. Als Kommune hat die Stadt Mainz die Aufgabe, durch Veränderungen auch global auf verantwortliche Wirtschaft zu setzen. Güter, die unter Verletzung des Arbeits- und Menschenrechts produziert werden, haben nur dann eine Chance, wenn die Nachfrage vorhanden ist.

Durch die gezielte Ablehnung derartiger Produkte und die Beschaffung nachhaltiger und global wirtschaftsfreundlicher Güter ist die Stadt Mainz ein Vorreiter in Sachen verantwortungsvolles Wirtschaften.

Auch Städte können umweltfreundlich einkaufen

Aufklärung und Beratung sind ein wichtiger Bestandteil des Grün- und Umweltamts in Mainz. Denn für viele Verbraucher, aber auch Angestellte von Kommunen ist der nachhaltige Einkauf noch nicht in Gänze schlüssig. Dabei gibt es viele Kriterien, die auch die Stadt bei der Beschaffung von Gütern beachtet. Dazu gehören:

  • Produkte ohne Schadstoffe erwerben
  • Verzicht auf gesundheitsbelastende Substanzen
  • Keine Verwendung von krebserzeugenden Stoffen
  • Zweckmäßigkeit und Gebrauchstauglichkeit eines Produkts
  • Wiederbefüll-Möglichkeit und lange Haltbarkeit
  • Energieeffizientes Produkt
  • Nach Möglichkeit biologisch angebaut, regional und saisonal produziert
  • Vermeidung von Abfällen und Recyclingfähigkeit

Städte, die wie Mainz auf einen nachhaltigen Einkauf setzen, können damit dauerhaft etwas bewegen und das Angebot langfristig verändern. Durch den gezielten Kauf nachhaltiger Produkte wird der Bedarf steigen und die Produzenten fokussieren sich mehr auf eine adäquate und umweltfreundliche Wirtschaft. Weniger Nachfrage nach ungeeigneten Produkten fährt die Kapazitäten herunter und sorgt dafür, dass auch Hersteller gezwungen werden, sich mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Mainz setzt nicht nur bei der Ausstattung der Kommune selbst auf nachhaltiges Einkaufen, sondern setzt auch auf die eigene Bevölkerung. Das Angebot regional erzeugter Produkte, Umweltläden und Unverpackt-Läden soll in Mainz stark gesteigert werden, sodass Konsumenten eine Alternative zum umweltbelastenden Einkauf bekommen. Und die Mainzer Bürger sind interessiert, denn Nachhaltigkeit gehört für die Studentenstadt zu einem der wichtigsten Themen der Zukunft.

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