BRETZENHEIM – „Selbst – und andere Bildnisse“ ist der Titel einer interessanten Ausstellung, die noch bis 18. Februar beim Verein „Zusammenarbeit in Osteuropa“ (ZMO) im großen ZMO-Saal im Einkaufszentrum Hans-Böckler-Straße zu sehen ist. Die aus Südrussland in der Nähe des Schwarzen Meeres stammende und jetzt im hessischen Friedberg lebende Künstlerin präsentiert 46 ihrer Kunstwerke, die in den vergangenen fünf Jahren entstanden sind. Überwiegend Porträt- und Aktbilder sowie zwei Selbstbildnisse von 2016.

„Ich liebe es, Menschen zu malen“, sagte Vera Stein bei der Vernissage zu den rund 20 Gästen. Sie orientiere sich stets am „lebenden Objekt“, nie an Fotografien. Dabei behalte sie den genauen malerischen Blick im Fokus, fügte sie im Gespräch mit der Lokalen Zeitung hinzu. Sie malt etwa Acryl auf Leinwand, Kohle auf Papier und Gouache (Wasserfarben) auf Papier. Daneben hat sie eine eigene Mischtechnik entwickelt, die sie „goldene Grafik“ nennt und bei der sie viele goldfarbene Steine und Glitzer verwendet. Ihre Kunstwerke sind teils abstrakt, teils realistisch, die dargestellten Persönlichkeiten – viele Freunde von Vera Stein sowie bei den Aktbildern Modelle der Freien Kunstakademie in Frankfurt – wirken oft ernst und nachdenklich. Die Bilder haben Namen wie „Konrad“ oder „Michel“ – die Vornamen der dargestellten Personen.

„Es geht darum“, das Individuum und seine Charakteristika herauszuarbeiten“, erläuterte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager in ihrer Laudatio. „Der ZMO hat es sich als Integrationsverein zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Menschen und Facetten zusammenzubringen. Wir freuen uns ganz besonders, wenn uns das gelingt.“ Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgte der ukrainische Pianist und Komponist Igor Baulin mit Eigenkompositionen.
Die Ausstellung ist bis 18. Februar zu den regulären Öffnungszeiten im großen ZMO-Saal zu sehen.
Autor: Oliver Gehrig