FREI-WEINHEIM – Lange haben die Menschen auf Gelegenheiten wie diese gewartet. Mit dem Hafenfest auf der Jungau in Frei-Weinheim hat die Stadt Ingelheim und ihre Tochtergesellschaft, die Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (IkUM), ihnen zweifellos eine solche bereitet und zugleich ein Experiment gestartet: Ein mehrtägiges Großevent unter den Vorzeichen der noch nicht bewältigten Pandemie.
Die zuständigen Behörden akzeptierten das Konzept für das Hafenfest. Das Ergebnis: reichlich Platz auf dem Festgelände, Live-Musik, die von zwei Bühnen her erklang, gutes Essen und lokale Weine. Der umsichtige Schritt in die Art, wie die Volksfeste trotz, wahlweise während der Pandemie gefeiert werden könnten, fühlte sich phantastisch an. Dazu trug das Ambiente des Festplatzes bei, das schlicht aber mit Verständnis für Details hergerichtet worden war.

Die Illumination tauchte zu später Stunde die Flora der Jungau in bunte Farben, die Sitzgelegenheiten wie einfache Lounge-Möbel oder Biertischgarnituren vermittelten durch den Abstand zueinander zugleich das Gefühl von Sicherheit. Es herrschte kein Gedränge, da die Genehmigung eine maximale Personenzahl von 4600 Besuchern festlegte. Wie nach dem Abschluss die Pressestelle mitteilte, wurde das Quorum nicht erreicht. Die drei Tage werteten die Organisatoren jedenfalls als Erfolg. „Alle drei Tage speziell der Sonntag als Familientag sind gut verlaufen“, teilte die Pressestelle auf Nachfrage mit.
Wer da war, konnte gemäß der 3G-Regel, die für Gäste sowie für den Veranstalter und alle Betreiber von Ständen und Fahrgeschäften galt, wirklich genießen. Auch dank dem herrlichen Wetter. Der Tickets-Erwerb zu 5 Euro je Person ging im Vorfeld im Internet reibungslos vonstatten. Für die Eintrittskarten erhielten die Gäste nach dem Check-in über die Luca-App vor Ort Wertbons, die bei den Fahrgeschäften oder beispielsweise für die leckeren Burger oder Curry-Wurst ausgegeben werden konnten.

Seit einem Jahr erarbeiteten die Organisatoren verschiedene Konzepte, aus einem ging das Hafenfest vor, berichtete bei der offiziellen Eröffnung Eveline Breyer, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der IkUM . Die Zufriedenheit war ihr leicht abzusehen. Eine der Ideen war die Kreation, wahlweise die Wiederbelebung der Figur von „Vater Rhein“, der die Festivität eröffnete: Gespielt von Andreas Bockius, der als Stadionsprecher von Mainz 05 und ein Frei-Weinheimer Fastnachter bekannt ist.
In gereimten Versen versprach er, ab jetzt das Fest Jahr für Jahr zu eröffnen. Ob das tatsächlich der Fall sein wird, dafür stehen die Zeichen gut. „Vater Rhein“ blieb jedenfalls am Freitag auf dem Gelände und ließ sich beispielsweise gemeinsam mit den Majestäten aus Ingelheim und Heidesheim von Eltern ablichten, die ihren Kindern damit eine Freude machen wollten. „Wir hoffen, dass wir nun Erfahrungen für das Rotweinfest sammeln“, so Matthias Becker, der Geschäftsführer der IKuM. „Denn der nächste Schritt wird sein, das Fest der Feste in Ingelheim live zu erleben. Dafür arbeiten wir.“