
BRETZENHEIM – Mehr Artenvielfalt im Stadtteil, das ist das erklärte Ziel der Nachhaltigkeitsinitiative Bretzenheim, die in Kooperation mit dem Grün- und Umweltamt verschiedene Grünflächen vor Ort ausgesucht hat, die künftig kaum noch gemäht werden. So sollen wertvolle Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge und andere Tierarten entstehen. Im Südringpark stellten Maren Goschke und Andrea Oppacher-Friedrich von der Nachhaltigkeitsinitiative sowie Bernhard Katein vom Grünamt das Projekt „Wilde Wiesen für Bretzenheim“ an einer dafür ausgesuchten Fläche nahe des Spielplatzes vor. Auch Ortsvorsteherin Claudia Siebner kam vorbei, um sich über das Projekt zu informieren.
Was sonst bis zu zwölf Mal im Jahr gemäht wurde soll jetzt „in Streifen“, wie Oppacher-Friedrich erklärte, nur noch zweimal unmittelbar am Rad- und Fußweg, einmal im mittleren Bereich und gar nicht mehr direkt am Gehölz gemäht werden. Letzteres, damit ein Winterquartier für Insekten, aber auch Rückzugsmöglichkeiten für Kleintiere wie Igel entstehen. Das Potenzial sei da, man habe im Vorfeld bereits geprüft, was überhaupt auf den Flächen wächst, die nun zu Naturwiesen werden.
Kinder wurden vor Ort spielerisch an das Thema Artenvielfalt und Nachhaltigkeit herangeführt, aber auch die Erwachsenen konnten sich umfangreich über die Bedeutung von Bienen und Insekten vor allem auch für den Menschen informieren. „Derzeit ist das Gebiet noch artenarm, wenn die Wiesen jetzt aber wieder ungehindert wachsen und sich entfalten können, wird sich schnell eine Insektenvielfalt entwickeln“, so Oppacher-Friedrich und Goschke. Die Kinder durften extra dafür „Regio-Saat“ ausstreuen, damit die Naturwiesen schon im kommenden Jahr richtige bunte Biotope werden, in denen sich die Krabbler wohlfühlen. So könnte es im Stadtteil schon bald wieder deutlich mehr brummen und summen.
Sechs Flächen hat das Grünamt bereits für die Nachhaltigkeitsinitiative zur Verfügung gestellt: neben dem Südringpark in der Immenhofsiedlung, in der Straße In der Klauer am Ostergraben, im Holunderweg und im Krähenweg sowie am Mühlweg. Drei weitere Flächen unter anderem im Gartengewann wurden ebenfalls schon in Aussicht gestellt. Schon im Frühjahr hofft die Initiative auf erste positive Ergebnisse, dann will sie die Erkenntnisse zusammentragen und falls nötig an der einen oder anderen Stelle nachjustieren.