AKK–Die letzte Bastion der Mucker und Philister in AKK ist gefallen. Mit dem Sturm auf die Ortsverwaltung am St. Veiter Platz übernahmen die Narren an Fastnachtssamstag auch rechts des Rheins die Macht. Der Widerstand der Politiker und Verwaltungsleute, die sich hinter einem Schutzwall verschanzt hatten, war heftig, aber letztlich zwecklos.

Zunächst erklang die „Polonäse Blankenese“, als die Fastnachter aller drei Stadtteile gemeinsam durch die Waldhofstraße in Richtung Ortsverwaltung marschierten. Vor Ort trafen sie auf den Schutzwall, auf dem geschrieben stand: „Trotz bunter Narretei/ die Ortsverwaltung geben wir nicht frei.“ Dahinter hatten sich die drei Ortsvorsteher Rainer Meier (Amöneburg), Christa Gabriel (Kastel) und Stephan Lauer (Kostheim) gemeinsam mit dem Wiesbadener OB Gert-Uwe Mende und Stadtrat Rainer Schuster verschanzt. Unterstützung erhielten sie vom DACHO-Vorsitzenden Simon Rottloff, dem Bundestagsabgeordneten Ingmar Jung, dem Finther Ex-Ortsvorsteher Herbert Schäfer, dem Stadtverordneten Hartmut Bohrer, Ortsverwaltungsleiterin Petra Seib, den Kostheimer Weinmajestäten Ann-Kathrin Dötsch und Anna Himmelheber sowie weiteren Mitstreitern.

Josef Kübler, Generalfeldmarschall der Kasteler Jocus-Garde, machte zunächst ein Angebot: „Ihr kapituliert sofort –wenn nicht, lasse ich die Präsidenten und Sitzungspräsidenten auf euch los!“ Stadtrat Schuster versuchte zu verschleiern: „Seid ihr wirklich an der richtigen Adresse?“ Und Ortsvorsteherin Christa Gabriel frotzelte: „Im Gegensatz zu euch sind wir das ganze Jahr lustig!“ KCK-Sitzungspräsident Bardo Frosch konterte: „Wie eine Festung seht ihr aus/ doch nur Nachtkappen gucken raus!“ Das närrische Grundgesetz wurde verlesen, und nach Einsetzen der Konfettikanone erstürmten die Narren die Ortsverwaltung.
Im Inneren wurde eine Urkunde zur Kapitulation und zur Übergabe der Ortsverwaltung verlesen. OB Mende verlieh Colonel Noah Cloud den Wiesbadener Stadtorden. Und die DACHO ernannte Gerd-Josef Weckbacher und Herbert Frei von den Kostheimer Woi-Geistern zu „Rittern des Ordens vom goldenen Vlies“.