
Essenheim – Essenheim wird sich 2019 an markanten Stellen wandeln und soll doch „ein Dorf bleiben“. Der Balanceakt tauchte als Motiv häufiger auf in der Ansprache des Ortsbürgermeisters von Essenheim, Hans-Erich Blodt, beim Neujahrsempfang der Gemeinde. Vor zahlreich erschienenen Bürgern skizzierte Blodt im Essenheimer Kunstforum eine Auswahl der Pläne und Projekte für 2019. Neben dem Bau der Sozialwohnungen nannte er beispielsweise die Einrichtung des barrierefreien Zugangs zum Rathaus sowie den Umbau der Hauptstraße und der Straße der Champagne. Durch eine Verschwenkung der Fahrbahn soll vor dem Gebäude zum einen eine abgesicherte und behindertengerechte Bushaltestelle entstehen, zum anderen werde durch die 45 Zentimeter hohe Anhebung des Bürgersteigs und die vorhandene Architektur des Rathauses der Einbau eines Aufzugs möglich sein. „Wo jetzt der Sarkophag steht, kommt der Fahrstuhl hin.“ Eine ästhetische Aufwertung der Ortsmitte solle die Fertigstellung der Treppen- und der Außenanlage vor der Kirche bringen. Auch die Restaurierung der Denkmäler für die Gefallenen und Vermissten werde bald den Abschluss finden. Er hoffe, so Blodt, dass „wir Ende März Anfang April das alles mit einem Fest feiern können“.
Dergleichen beginnt 2019 die Erschließung der mit je 30 Grundstücken ausgestatteten Baugebiete („Auf der Käferleimenkaut“ und „Auf dem Windhäuser Rech“). „Die Gutachten sind vorbereitet.“ Auch mit dem Gewerbegebiet „Im Klotzklauer“ wolle die Gemeinde „vorwärts kommen“, so Blodt. In dem Zusammenhang bekräftigte er den Widerspruch der Ortsgemeinde gegen den Kalksteinabbau auf dem Essenheimer Oberfeld.
Angepeilt werde eine energiesparende Heizungsanlage für die Domherrnhalle und das Kunstforum, kündigte Boldt an. Die 1999 eingebaute Anlage bedürfe permanenter Wartungen und könnte mit Hilfe einer Ehrenamtsinitiative umgebaut werden. „Im Fokus bleibt natürlich die Bebauung und Gestaltung der Dorfmitte.“ Sofern die Planung im Verlauf des Jahres nicht zu einem Abschluss kommt, der zufrieden stellt, wolle er, so der Ortsbürgermeister, die Bürgerschaft erneut zur Beratung heranziehen.
Nach seinem Rückblick auf das vergangene Jahr dankte Blodt unter anderem allen Vereinen sowie den Seniorenbeauftragten im Ort und den „Essenheimer Heinzelmännern“, die sich für Esseheim engagierten hatten. Der Ortsbürgermeister ehrte darüber hinaus Inge und Harald Vatter-Balzar, Jürgen Blänsdorf mit Gattin sowie die Filmemacherin Barbara Trottnow, Karl-Heimz Wolf und Dieter Schneiden, die sich im Besonderen um die Gemeinde verdient gemacht hatten.
Der Bürgermeister der VG-Nieder-Olm, Ralph Spiegler, lobte ebenfalls das Engagement der Bürgerschaft. Unter anderem für deren „Dorfgarten“, den die VG zuletzt mit einem Sonderpreis auszeichnete. Auch er äußerte sich gegen den Kalksteinabbau im Oberfeld: „Er darf meines Erachtens nicht kommen“.