Christian Henkes ist der Vorsitzende des NABU Mainz und Umgebung, dessen Ursprünge mindestens 111 Jahre weit in die Vergangenheit reichen. Foto: Ralph Keim

MAINZ – 111 Jahre Vereinsgeschichte – das feiern normalerweise die Fastnachtskorporationen. Der NABU hat mit karnevalistischem Frohsinn mit Sicherheit wenig bis gar nichts zu tun. Und dennoch feierte der NABU Mainz und Umgebung e. V. seine 111 Jahre an wechselvoller Geschichte.
Denn bereits 1899 gründete in Stuttgart Lina Hähnle den Bund für Vogelschutz (BfV), dessen Mitglieder sich bald auch grundsätzliche Belange des Naturschutzes engagierten. Wann sich ein Mainzer Ortsverein des BfV gründete, lässt sich heute nicht mehr ermitteln. Gesichert ist jedoch, dass sich 64 Mainzer im Jahr 1907 – also vor 111 Jahren – im BfV engagierten, was der heutige NABU als Vorläufer des BfV zum Anlass nahm, zur Feierstunde in den Erbacher Hof einzuladen.

Besonders Oberbürgermeister Michael Ebling ging dabei augenzwinkernd auf die 111 Jahre ein und formulierte – auch mit Blick auf den baldigen 11. 11. – einige Sätze in fastnachtlicher Reimform. OB Ebling und auch Umweltdezernentin Katrin Eder betonten die Bedeutung der Arbeit der NABU-Aktiven grundsätzlich sowie in Mainz und Umgebung unter dem Vorsitz von Christian Henkes. Der Einsatz für den Umwelt- und Artenschutz sei heute wichtig, er sei aber auch schon vor mehr als 100 Jahren, als die Industrialisierung mit unaufhaltsamen Schritten voran ging, wichtig gewesen.

OB Michael Ebling schätzt die Arbeit der NABU-Aktiven. Foto: Ralph Keim

Der NABU praktiziert dies, indem er beispielsweise Flächen, beispielsweise Streuobstwiesen und Auen, ankauft oder sie zumindest langfristig pachtet, um sie vor Bebauung oder ähnlicher Nutzung zu bewahren. Gut 30 Hektar sind es in Mainz und Umgebung, wo der NABU inzwischen mehr als 4000 Mitglieder zählt. Damit bietet der NABU einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Möglichkeiten des Überlebens in einem Ballungsraum, der mehr und mehr versiegelt wird.

Aber auch in innerstädtischen Bereichen kümmern sich die NABU-Aktiven darum, dass wenigstens ein Minimum an Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleibt, beispielsweise im Bereich der Grünen Brücke in der Neustadt oder auch an und in der Zitadelle.
Als nächste Aktionen des NABU stehen an: Pflegemaßnahmen im Mainzer Sand am 3. November, ein Lagerfeuer mit Stockbrot in der Alten Ziegelei am 17. November und eine Schiffsexkursion entlang der Rheinauen am 25. November.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nabu-mainz.de.

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