Stellvertretender Stadtbrandinspektor Michael Kolberger (links) hätte für seine Aktiven in Gustavsburg gerne ein neues Feuerwehrhaus. In der CDU (hier Fraktionsvorsitzender Jochen Schäfers) findet die Wehr politische Fürsprecher. Foto: Ralph Keim

GUSTAVSBURG – Das Gustavsburger Feuerwehrhaus ist in die politische Diskussion gerückt: Wäre nicht besser ein Neubau angebracht oder würde eine grundhafte Sanierung reichen? Diese Frage und die damit verbundenen Kosten werden auf Antrag der CDU-Fraktion gerade in der Verwaltung überprüft. Der Wunsch der Gustavsburger Feuerwehraktiven ist eindeutig: Sie hätten am liebsten einen Neubau.

„Hier müssen wir uns umziehen, Männer und Frauen gemeinsam.“ Michael Kolberger, Aktiver der Gustavsburger Wehr und Stellvertretender Stadtbrandinspektor, deutet auf die Haken, an denen die Einsatzmonturen der insgesamt 40 Aktiven hängen. Gut eine Armlänge davon entfernt stehen die Einsatzfahrzeuge. „Dass wir uns hier in der Wagenhalle unter diesen engen Platzverhältnissen umziehen müssen, hat der Technische Prüfdienst Hessen bereits moniert.“

Dieser Prüfdienst kam zuletzt 2016. Was dabei ebenfalls notiert wurde: „Wir haben hier keine Duschen“, führt Kolberger die Mängelliste weiter aus. Der Hinweis, die Gustavsburger Aktiven könnten nun ja nach den Einsätzen nach Ginsheim fahren und bei den Kollegen duschen, sei mit einem ironischen Lächeln quittiert worden. „Dazu hat nach einem langen Einsatz nun wirklich keiner Lust.“

Nach der Eröffnung 1966 wurde das Gustavsburger Gerätehaus erstmals 1983 erweitert, zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Neben einem Mehrzweckboot sind in der Halle fünf Fahrzeuge untergebracht. Das Kommandofahrzeug parkt in einer angebauten kleinen Halle. Nicht nur, dass die Größe der Fahrzeuge im Laufe der Jahrzehnte immer mehr zugenommen hat, der immer spärlicher gewordene Freiraum ist längst vollgestopt mit allerlei Krimskrams, der sich auch bei einer Feuerwehr ansammelt und für den Platz gebraucht wird.

„Zu einem Problem ist auch die Parkplatzsituation hier im Ortskern geworden“, macht Michael Kolberger auf einen weiteren Aspekt aufmerksam, der vom Hessischen Prüfdienst ebenfalls angemahnt worden sei. Zwar sei es möglich, den Rewe-Parkplatz auf der anderen Straßenseite zu nutzen. Doch der wird nachts mit Schranken geschlossen. „Es ist schon vorgekommen, dass mit dem Auto angerückte Kameraden ihr Fahrzeug erst am nächsten Tag abholen konnten.“

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei der Lokalen Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben „Mainz-Mitte“ außerdem „Hessen“ und „Rhein“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“