Was man so alles von den Kindern lernen kann. Neulich war ich mit meinem Enkel auf dem Spielplatz. Natürlich bewaffnet mit einem attraktivem Spielgerät, um im Sandkasten gegen die anderen Kleinen bestehen zu können. Dort herrscht oftmals ein harter Kampf. Denn immer scheint die Schaufel oder das Förmchen des anderen Kindes interessanter. So geht es eigentlich meist darum, möglichst viel von dem eigenen Spielzeug zu behalten und trotzdem in den Genuss von fremden Eimern und Autos zu gelangen. Dabei sind wir Anfänger, weil mein Enkel noch zu klein ist, um hier richtig mitzumischen. Das rigide Regelwerk erschließt sich uns erst nach und nach.
Doch kürzlich haben wir beide richtig gestaunt. Wir kamen auf einen anderen Spielplatz, an dem einige Kindergartengruppen in Aktion waren. Dazu hatten die Betreuerinnen riesige Tüten mit Spielzeug aus dem Kindergarten in den Sand ausgeleert. Und hier gab es nun zu unserem Erstaunen ein völlig friedliches Miteinander. Gruppen spielten miteinander, tauschten Spielzeug aus. Kinder wechselten hin und her, ohne irgendwelches Eigentum im Blick zu behalten. Hier ging es um das Spiel an sich und nicht um die Handhabung von Eigentum. Kein verbissenes Ringen um Eimer und Schaufel, kein Gezeter, keine Tränen. Spielen kann so einfach sein, wenn Missgunst außen vor bleibt und das Miteinander Raum zur Entfaltung erhält.