
Mombach – Anderthalb Jahre Bauzeit, niedriger Geräuschemission als geplant und keine Verkehrsbelastung für die Ortsmitte während der Bauzeit. Gleich mehrere Versprechen somit brachte der Vorstandsvorsitzende der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden (KMW), Lars Eigenmann, mit in den Mombacher Ortsbeirat, um die der Bauphasen am Blockheizkraftwerk (BKHW) auf der Ingelheimer Aue zu bebildern. Das Vorhaben, das nach dem symbolischen ersten Spatenstich am 26. April starten und den Mombachern um ein weiteres industrielles Glanzlicht bereichert, mache die KMW laut Eigenmann zum „Partner der Energiewende“.
Er sprach zugleich von einer modernen und angepassten Architektur. So sollen die Schornsteine beispielsweise eine Farbgebung in blau erhalten, die eine Illusion erzeuge, als verschmelze der Farbton mit der Farbe des Himmels. Die Höhe der Schornsteine soll zugleich die Größe der bereits existierenden Türme nicht übersteigen.
Die Belastung durch den Abtransport des Erdaushubs während der ersten Bauphase taxierte Eigenmann insgesamt auf etwa 7.000 bis 8.000 zusätzliche LKW-Fahrten. „Das macht 50 bis 80 zusätzliche Fahrten pro Tag“. Für die ausschließlich die Rheinallee genutzt werden würde. „Wir denken, dass wir den Abschnitt bis zur kommenden Winterperiode abschließen.“
Die zehn speziellen Motoren für das Kraftwerk, das mit Erdgas betreiben den Strom sowie die Fernwärme für die Landeshauptstadt erzeugen sollte, werden auf dem Rhein per Schiff ankommen. Die Motoren, die über eine Leistung von jeweils rund zehn Megawatt verfügen, können innerhalb weniger Minuten an- und abgefahren werden, sodass die Reaktionen auf die schwankende Stromproduktion der erneuerbaren Energien bei Windflaute oder wenig Sonneneinstrahlung schneller erfolgen könne, erläutere Eigenmann. Neben dem BHKW sollen auf dem Areal auch mehrere Wärmespeicher entstehen, welche die anfallende Wärme einspeichern.
Wesentlich lauter soll es in Mombach nach der Fertigstellung des BHKW, also ab Oktober 2018, nicht werden. Für die zusätzliche Reduzierung der Geräuschemission, die danach im Durchschnitt bei 25 Dezibel liegen sollte, investiere das Unternehmen einen Extrabetrag in „sechsstelliger Höhe“, versicherte der Vorstandsvorsitzende.
Wie die Ortsvorsteherin von Mombach, Eleonore Lossen-Geissler (SPD) im Verlauf der Sitzung mitteilte, bleibe die Sanierung der Hauptstraße im vorgesehenen Zeitplan. Während die Stadtwerke ihre Arbeiten zwischen der Nikolauskirche und der Ortsverwaltung nunmehr beendet haben, werden diese am Lindenplatz noch fortdauern. Der Abschluss der Teilsanierung der Hauptstraße wird für Herbst angenommen.
Wie die Lossen-Geissler informierte, verbessern sich aktuell die Chancen, dass Mombach eine IGS bekommt. In der kommenden Sitzung des Stadtrats soll jedenfalls der Antrag der SPD, Grünen und FDP behandelt werden, wonach der Standort Mombach für die IGS mit Priorität angestrebt werden sollte.
Eine Verbesserung der Parksituation speziell an der Bezirkssportanlage peilte schließlich ein SPD-Antrag an. „Die Anwohner beschweren sich, weil auch der Fußweg und der abgrenzende Grünstreifen befahren werden, beziehungsweise direkt von der Parkbucht aus die Straße angesteuert wird“, lautete eines der Kritikpunkte, die Christian Kanka (SPD), nannte. Entsprechend des mehrheitlich angenommen Antrags wünscht sich der Ortsbeirat unter anderem die Einrichtung einer zusätzlichen Ein- und Ausfahrt am Käthchen-Fröder-Weg und die Neugestaltung der Parkbuchten und der Befestigung der Parkflächen. Darüber hinaus eine klare Trennung zwischen dem Fußweg und der Wegeführung auf dem Parkplatz. Hinsichtlich der neuralgischen Parksituation rund um die MTV-Halle stellte die SPD eine Anfrage, deren Beantwortung seitens der Stadtverwaltung aber noch aussteht.