Bretzenheim – Die CDU-Stadtratsfraktion sieht sich in ihrer Kritik an der geplanten Wohnbebauung in der Albert-Stohr-Straße direkt neben der Bezirkssportanlage in Bretzenheim bestätigt. „Wir haben gemeinsam mit Ortsvorsteherin Claudia Siebner die Pläne der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG), die von der Verwaltung unterstützt und übernommen wurden, von Anfang an kritisiert und gesagt, dass die geplante Bebauung viel zu dicht ist und zu nah an den Sportplätzen liegt“, erklärt der baupolitische Sprecher Dr. Gerd Eckhardt. Die jetzt ein weiteres Mal vorgebrachten Bedenken von Vertretern der TSG Bretzenheim seien absolut nachvollziehbar und berechtigt. Die Verwaltung müsse sich jetzt von den Vorgaben der MAG lösen und eigene Ideen entwickeln.
Es sei ein erstes gutes Zeichen, dass die Verwaltung jetzt offenbar endlich beginnt, die Sorgen des Vereins, des Ortsbeirates Bretzenheim, der sich mehrheitlich gegen die Pläne ausgesprochen hat, und der Bevölkerung ernst zu nehmen und Korrekturen in Aussicht stellt. „Wir fragen uns aber, warum dies erst jetzt passiert. Schließlich werden die Kritikpunkte seit ungefähr einem Jahr immer wieder vorgebracht“, so Eckhardt. Angesichts der aktuellen Äußerungen von Baudezernentin Marianne Grosse stelle sich die Frage, warum die Verwaltung und die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP die Pläne im Bauausschuss am 26. Januar 2017 und im Stadtrat am 8. Februar 2017 trotz der Kritik der CDU und der da bereits bekannten Bedenken des Vereins und der Bevölkerung krampfhaft durchdrücken musste. „Wenn man die Bedenken frühzeitig ernst genommen und nicht einfach abgetan hätte, dann hätte man bestimmte problematische Punkte bereits einarbeiten können und müsste jetzt nicht neu planen. Es bleibt das Geheimnis der Verwaltung, warum man nicht früher reagiert hat“, betont der CDU-Baupolitiker. Unverständlich sei zudem, dass ein eigentlich von der MAG zugesagtes öffentliches Gespräch nie durchgeführt wurde.
„Wir hoffen, dass die Verwaltung jetzt auch wirklich auf die Kritikpunkte reagiert, die Anregungen aus dem Bretzenheimer Ortsbeirat aufnimmt und die ursprünglichen Pläne ändert. Notwendig ist ein frühzeitiger offener Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Es ist wichtig, jetzt endlich den Ortsbeirat, die Anwohnerinnen und Anwohner sowie den Sportverein mit ins Boot zu holen“, fordert die CDU-Stadträtin Claudia Siebner.
Darüber hinaus komme für die Albert-Stohr-Straße aus Sicht der CDU die Idee der Baugemeinschaften in Betracht. „Dies ist eine Möglichkeit, um das Gebiet gerade für junge Familien attraktiv zu machen. Gefordert ist hier auch die MAG als stadtnahe Gesellschaft. Sie sollte bei der Entwicklung und Vermarktung des Gebietes weniger die Gewinnmaximierung im Kopf haben und sich vielmehr zu ihrer sozialen Verantwortung bekennen“, sagt Dr. Gerd Eckhardt.