
Ebersheim – Die Konzeption für den Friedhof und ein Reigen an Anträgen rund um einen Ausbau der Rheinhessenstraße prägte die jüngste Sitzung des Ortsbeirats in Ebersheim. Beide Themen, für die sich das Interesse der Bürger aus dem Mainzer Stadtteil immer regt. Auch diesmal sind alle Plätze im Zuhörerraum besetzt.
Neben den Kolumbarien und den klassischen Grabarten plant der städtische Wirtschaftsbetrieb, der für die Mainzer Begräbnisstätten zuständig ist, eine neue Art der Ruhestätte auf dem Ebersheimer Friedhof: die so genannten Baumgräber. Auf einer Fläche mit einem Durchmesser von zehn Metern um einen markanten Nussbaum will das Friedhofamt zunächst 16 Baumgräber anbieten, die eine Nutzungsdauer von 30 Jahren haben sollen. Die Fläche rund um den Baum werde absichtlich zunächst gering gehalten, da „wir das erst einmal testen wollen“, führte Sebastian Trüb vom Wirtschaftsbetrieb Mainz aus. „Es gibt aber Möglichkeiten, es zu erweitern.“
Der Ebersheimer Ortsvorsteher Matthias Gill (Grüne) erinnerte an eine Begehung vor Ort im Vorfeld der Planungen und wies auf die Flächen rund um eine Erle und einen Kirschbaum hin. Er betonte, dass der Wirtschaftsbetrieb der Stadt bei der Planung „gewiss auch kundenorientiert“ arbeiten will.
Im Planungsentwurf ist der Bereich um den Nussbaum durch einen Ring abgegrenzt, die Grabstätte selbst als Kreis im Boden erkennbar. In den gepflegten Rasen sollen dann die einzelnen Baugräber eingelassen werden. Seitlich davon sieht das Konzept zwei Gedenksteine vor, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert werden. Trüb erläuterte auf Nachfrage, dass es keine Schwierigkeit darstelle, den Nussbaum, sollte dieser „kaputt gehen“, durch einen anderen Baum zu ersetzen. Eine Erweiterung des Baumgrabfeldes sei in Ebersheim ebenfalls möglich. Die Baumgräber auf dem Hauptfriedhof in Mombach werden sehr gerne angenommen, nannte Trüb ein Beispiel.
Unbeantwortet blieb indes die Frage, wie man mit den Blumen und Gestecken verfahren werde, die offiziell nicht erlaubt, aber von den Verwandten dennoch gerne an die Baumgräber gebracht werden. Angenommen hatte der Ortsbeirat in dem Zusammenhang den Antrag der CDU, einen Transportkarren für den Friedhof anschaffen zu lassen.
Weitere Anträge der Fraktionen betrafen die Rheinhessenstraße. Zum einen den Antrag der SPD-Fraktion, die Verwaltung um die Vorstellung der Pläne zum Neubau der Rheinhessenstraße zwischen dem Gewerbegebiet Hechtsheim und der Abzweigung Gau-Bischofsheim zu bitten. Dieses Vorhaben habe bei den zuständigen Behörden zuletzt eine Priorisierung erfahren, so die Begründung, die auf Pressemitteilungen basierte.
Der folgende Antrag der CDU forderte in dem Kontext, die Stadt möge sicherstellen, dass der geplante Umbau der Knotenpunkte an der L 425 den späteren mehrspurigen Ausbau der Rheinhessenstraße nicht verhindere. Ebensowenig wie es den Ausbau der Abzweigung Ebersheim um eine Rechtsabbiegespur in Richtung Harxheim tangieren sollte.
Der Antrag der Grünen bat die Stadtverwaltung um eine Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Straßenbahnlinie zur Abzweigung Ebersheim. „Diese sei in der Vergangenheit mit dem Hinweis auf ein Gutachten aus dem Jahr 1996 abgelehnt worden“, so das Argument. Jene Begutachtung habe mit der heutigen Situation nichts mehr gemeinsam. Es handele sich um eine kürzere Strecke als ehedem vorgeschlagen, die lediglich vier Haltestellen und statt der elf Kilometer wie früher nur vier Kilometer umfasse, ergänzte der Ortsvorsteher. Pendeln soll die Straßenbahn zwischen dem Ebersheimer Sportplatz und Mühldreieck.