Windig aber sonnig war es beim Eisbruchfest am Rhein. Der Vorstand v.l. Norbert Hüter, Angelica Curto, Berit Stumm, Joachim Mauer. Foto: Helene Braun

Nackenheim – Mit der Aufführung des Eventmusicals „Eisgang. Die Liebe hat keine Zeit“ Ende letzten Jahres gelang dem jungen gemeinnützigen Verein „arTifex 486 Bühnenkunst“ ein Riesencoup. Gigantischer Erfolg war der Lohn. Nun luden die von Theater und Nackenheim begeisterten Macher zum Eisbruchfest an den Schiffermast in der Rheinstraße – bereits zum zweiten Mal.

„Früher, wenn der Rhein zugefroren war, haben sich alle Nackenheimer dort versammelt, haben Schweine geschlachtet und gefeiert, so Vorsitzende Angelica Curto. Daran wolle man anknüpfen. Ursprünglich als Werbeformat für das Musical Eisgang kreiert, hat sich nun das Eisbruchfest am Schiffermast mit seiner zweiten Auflage in den Nackenheimer Festkalender integriert. Der Vorstand von arTifex hat beschlossen, das Eisbruchfest zu Frühlingsanfang alljährlich zu einem der Aushängeschilder der Vereinsarbeit zu machen.

Rund 200 Gäste feierten den Beginn des Frühlings, wenn das Eis auf dem Rhein bricht. Ein kleines, augenzwinkerndes Singspiel mit Aaron Best und Tim Florenkowski bereitete das Thema komödiantisch auf, denn zwar wurde in Nackenheim zuweilen auf dem zugefrorenen Rhein gefeiert, aber den imaginären Eisbruch zu feiern, ist eine Idee der Musical-Aktiven.

„Drei Jahre haben wir auf das Musical hingearbeitet“, erklärt Vorsitznede Angelica Curto, doch nun solle weitergehen. Einiges steht schon im Jahreskalender des offiziell 2013 gegründeten Vereins. Im Juni sind die Akteure beim Pfarrfest St. Gereon vertreten, da hat sich schon der Hoogelmann als Cocktail durchgesetzt. Zum Sommer hin wird es eine Autorenlesung geben und der Weihnachtsmarkt ist sowieso gebongt. „Ein so großes Projekt wie Eisgang können wir nicht jedes Jahr stemmen, aber es wird ein Stück für Kinder aus Nackenheim und Umgebung gezeigt“, weiß Angelica Curto jetzt schon. Mit den Kindern hatte auch alles angefangen und der Pfarrei St. Gereon, damals noch als Initiative ohne Vereinseintrag.

2008 kamen erwachsene Schauspieler hinzu. Es entstanden die Stücke „Johannisfeuer“ und „Die Ritter der heiligen Lanze.“ „Wir arbeiten und wir zeigen, was wir können, aber wir wollen auch gemeinnützig unterwegs sein“, fügt die Vorsitznede noch an. So gibt es auch immer wieder Spendenaktionen wie für die Kinderhäuser in Runkel.

Die Aufführungen wie die Feste, wie die Nachtwächterführungen oder die Lesungen: alles ist selbst gemacht von Anfang bis Ende, ortsbezogen und kulturell anspruchsvoll. So etwas gab es zuvor nicht in Nackenheim. Curto: „Wir wollen diese Lücke im Ort füllen und dass unser Verein bestand hat.“

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